Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 30. Dezember 2016

Keine Zusammenfassung, nur Wünsche

Jetzt war ja die Stille Zeit. Das ist die Zeit vor und während Weihnachten. Still war es auch hier, bei den Berichten von Spielen bei 20ers. Das lag daran, dass eben die Stille Zeit war und jeder weiss wohl, dass diese Bezeichnung der blanke Hohn ist. Stille Zeit…, dass ich nicht lache. Naja, um mal den guten alten Karl Valentin zu zitieren: „Wenn die Stille Zeit vorbei ist wird es auch wieder ruhiger!“. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Jedenfalls gab es letzten Dienstag keinen Spielabend, da wir nicht da waren und in der Woche vorher war keiner, weil sich niemand angemeldet hat und deswegen der Abend zum Arbeitsabend geändert wurde. Nein, nicht ganz. Ein klitzekleines Hanabi haben wir immerhin gespielt. Aber sogar die Karten haben uns den Stinkefinger gezeigt. Wenn man kurz nach Spielanfang vier 5er auf der Hand hat, dann wird es … hmmm, sagen wir mal: anspruchsvoll. Am Ende hatten wir dann aber doch immerhin noch 21 Punkte.

Übrigens stimmt es gar nicht, dass letzten Dienstag kein Spielabend war. Wir waren ja bei meinen Eltern und dort haben wir dann schon was gespielt, in diesen Tagen. Als da waren Blockers, Take it easy, Rummy, Brains – Die Welt, Balloncup, Blokus. Na immerhin. 

Verpasst hab ich jedenfalls den treuen und den gelegentlichen und den zufälligen Lesern schöne Weihnachten zu wünschen. Ich hoffe, ihr hattet eine stille Zeit pfffff… Vielleicht lag auch ein Spiel unter dem Weihnachtsbaum? In meinem Adventkalender war beim Türchen 24 ein Teamplay

Jetzt kann ich aber wenigstens den treuen und den gelegentlichen und den zufälligen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Auf das das Jahr 2017 ein gutes wird mit Glück, Gesundheit, Weltfrieden und Gästen bei Spielen bei 20ers.

Ach ja, die Erfüllung des letzten Wunsches wäre schon am nächsten Dienstag möglich. Da ist nämlich SPIELABEND. Wir würden uns über Anmeldungen freuen:

Freitag, 16. Dezember 2016

Spielabend 13. Dezember – Der Herr der Ringe will nochmal ein Deck bauen

Leute, diesmal wird es wirklich ein ganz kurzer Rückblick denn ich hab echt keine Zeit. Weihnachten, Geburtstage, der übliche Wahnsinn zum Ende des Jahres eben. 

Lukas war endlich mal wieder da. Also ich finde es ehrlich ganz toll, dass der FC Basel europäisch ausgeschieden ist. Denn darum hat Lukas jetzt dienstags wieder Zeit. Sonst hatte leider niemand mehr Zeit und so waren wir halt zu dritt. 

Gespielt haben wir „Der Herr der Ringe – Das Deckbauspiel“.  Deckbauspiel, da denken wir doch automatisch an Dominion und es hat auch viele, sehr viele Gemeinsamkeiten. Ich finde es aber besser als Dominion. Warum? Ja, warum eigentlich? Wahrscheinlich weil es nicht nur zehn verschiedene Karten pro Spiel gibt sondern immer ein Stapel unterschiedlicher Karten mitspielt. Man kann zwar weniger planen, dafür ist die Überraschung und Varianz grösser. Ausserdem hat es jede Menge Karten dabei um die lieben Mitspieler zu ärgern. Ich wollte mich kurzhalten. Deshalb: schönes Spiel, ich hab gewonnen.

Es war ja noch nicht sonderlich spät aber Esther und Lukas haben mich schon herzhaft angegähnt und deshalb gab es nur noch was Kleines: Nochmal!
Nein, nicht nochmal den Herrn der Ringe, sondern das Spiel namens „Nochmal!“. Harhar, was für ein Scherz. Ein echter Schenkelklopfer ;-) Jedenfalls ist Nochmal ein kleines Würfelspiel und ich hab früher schon davon berichtet. Weil ich mich ja kurz halte schreibe ich jetzt eben nichts mehr dazu. Und jetzt hab ich doch schon wieder eine ganze Menge geschrieben.

Deswegen hier  nur noch der Link zur Anmeldung für nächste Woche:
 

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Spielabend 6. Dezember – Entkomme mit Hirn über die Eselsbrücke nach Delphi

Das ist doch mal ein Titel, oder? Das war aber nicht alles am Dienstag Abend. Da war zuerst mal Eselsbrücke angesagt mit den Kindern. Wenn keine Gäste kommen, dann müssen halt die armen Kinder ran. Michelle wollte aber sowieso schon länger wieder mal Eselsbrücke spielen und Marco hat sich halt in sein Schicksal gefügt.

Der Name des Spiels ist hier Programm. Wir hören viele kleine Geschichten und sollen uns eine ganze Menge Begriffe merken. Die Geschichten denken wir uns aus, das sind eben unsere Eselsbrücken. Jeder Spieler zieht in den ersten vier Spielrunden Plättchen mit Begriffen. In Runde 1 und 2 sind es drei, dann vier und in der vierten Runde sogar fünf Plättchen. Diese Begriffe sollen sich die lieben Mitspieler gefälligst gut merken. Besser merken lässt es sich eben mit einer blöden Geschichte drum herum. In der dritten Runde muss man sich dann wieder an die Geschichten der ersten Runde erinnern. Jeder bekommt von der Geschichte eins der Plättchen und muss dann einen der anderen Begriffe sagen können. Kann man darf man das Plättchen behalten (=Siegpunkt), ansonsten muss man Plättchen als Strafe abgeben. Haben sich alle Mitspieler an die Geschichte erinnert gibt es auch noch eine Belohnung für den Erzähler. Bei vier Spielern kommen während eines Spiels 16 Geschichten mit insgesamt 60 Begriffen zusammen, die im Hirn bleiben wollen. Tja, was soll ich sagen. Ich bin toll. Ich hab mich an alles erinnert und haushoch gewonnen. Jetzt wäre es einfach schön, wenn ich mich im echten Leben auch an irgendwas erinnern würde. Da ist mein Gedächtnis einfach ein Sieb und zwar eins mit den grossen Löchern…

Danach haben Esther und ich nochmal ein Orakel von Delphi gespielt, wie letzten Dienstag. Auch zu zweit funktioniert das tiptop. Zum Spielablauf schreib ich nicht nochmal was (gugsd du Poschd vo die letzte Woche). Wie letzte Woche wurde es superknapp. Esther und ich kamen in der gleichen Runde ins Ziel und ich hab einfach gewonnen, weil ich noch mehr Orakel-Karten übrig hatte. Es hatte gar nicht so ausgeschaut, dass ich es noch schaffen könnte aber im letzten Zug hat dann doch alles gepasst. Das war mir dann fast ein bisschen peinlich.  Meine Meinung zum Spiel ist immer noch gespalten. Es funktioniert einwandfrei, ich bin eigentlich ständig beschäftigt, es gibt zwar nur sehr wenig Interaktion aber immerhin ein bisschen und Emotionen gibt es auch. Ich hab jedenfalls des öfteren herzhaft über die blöden Würfel geflucht. Es passt alles und doch werde ich nicht so richtig warm mit dem Spiel und kann nicht mal sagen warum. Vielleicht kann mir ja ein Hobby-Psychiater sagen warum.

So, von gestern Abend dann zum Zeug, das unter der Woche gespielt wurde. Da wäre z.B. Brains zu erwähnen. Eigentlich kein Spiel sondern eher eine Knobelaufgabe im Stile von Rush Hour und Konsorten. Ich mach sowas aber sehr gerne. Das Spiel besteht nur aus sieben Plättchen und 50 Aufgabenkarten. Auf den Aufgabenkarten sind Plätze für die Plättchen vorgesehen plus Wege, die durch die Wege auf den Plättchen miteinander verbunden werden müssen. Wer also gerne knobelt, für den ist das hier eine Empfehlung.

Dann hat die Familie Zwanzger diese Woche auch das erste Szenario (Prison Break) des Spiels Escape Room – Das Spiel von Noris gespielt. Wir hatten ja vor einiger Zeit ja schon Exit – Die verlassene Hütte vom Kosmos-Verlag gespielt und waren total begeistert. Wir hatten uns da aber Zeit gelassen und das war gut. Bei Escape Room hat es ein elektronisches Kästchen dabei, das gnadenlos 60 Minuten herunterzählt und auch dazu dient den Code zu überprüfen. Dazu steckt man vier Schlüssel ins Gerät und wenn es die richtigen sind ist es gut, ansonsten wird einem eine Minute abgezogen. Das Szenario war gut aber dafür, dass es das Leichteste der vier Szenarios sein soll, schon ziemlich schwer. Blöd war nur, dass ein Fehler passiert ist. Bei der Eingabe des zweiten Codes behauptete die blöde Kiste, dass der Code falsch ist. Wir haben dann noch weitergerätselt und schliesslich sogar den Lösungshinweis bekommen. Unser Code war richtig aber er wurde vom Kästchen nicht anerkannt. Wir haben es noch ein paarmal probiert und plötzlich hat es doch funktioniert – mit demselben Code. So ist das natürlich Scheisse und nervt. Ich hoffe, das war ein einmaliger Fehler. Was wir aber auch noch gemerkt haben, ist, dass es zwar spannend ist auf Zeit zu spielen aber wir mehr Freude als Familie haben, wenn wir die Zeit einfach vergessen und gemeinsam nach der Lösung suchen statt einfach voranzupreschen. Da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Wenn Walter Gas gibt, dann bleiben die anderen auf der Strecke. Also: Versuchs mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass ich mit Marco wieder mal ein Agricola gespielt habe. Einfach ohne kleine Anschaffungen und Ausbildungen. Ich glaub, diese Variante wird jetzt neu als Familienversion verkauft. Marco macht das gut. Da hat der Papa doch Freude :-)


Nächsten Dienstag wird wieder gespielt. Wir bitten um Anmeldungen:
 

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Spielabend 30. November – Das Orakel von Delphi

Manchmal braucht es einfach eine zweite Chance. Nachdem sich für den Dienstag niemand angemeldet hatte haben wir den Spielabend ganz einfach auf Mittwoch verlegt  und siehe da – schon kam eine Anmeldung. Marlena gab ihre Premiere bei uns. Und dann noch ein Überraschungsgast dazu. Elisabeth hatte sich zwar angemeldet aber Doodle hat mir schon wieder keine Email darüber geschickt. Also momentan bin ich echt nicht zufrieden mit Doodle. Gestern war das aber überhaupt kein Problem. Denn auf dem Tisch lag Das Orakel von Delphi parat und das geht auch zu viert. Das ist das neue Spiel von Stefan Feld und da war ich schon schwer gespannt drauf. Denn Stefan Feld ist mein Lieblings-Spieleautor.

Der Aufbau des Spiels dauert dann erst mal eine ganze Weile. Das Spielfeld wird aus einigen Einzelteilen flexibel zusammengesetzt und dann muss noch eine ganze Menge Material auf dem Plan verteilt werden. Aber dann geht’s Auf die Plätze-Fertig-Los! Denn es handelt sich hier um ein Rennspiel, wenn man das auch nicht sieht. Denn wir haben keine Rennau

tos oder Streitwägen, nein wir haben Boote und wir müssen auch nicht einfach ein paarmal den Plan umkreisen sondern wir müssen möglichst schnell zwölf Aufgaben erledigt haben. Schnell bedeutet aber nicht, dass wir es mit einem Hektikspiel zu tun haben. Nö, jeder macht schön seinen Zug wenn er an der Reihe ist. Die Aufgaben sind: Monster bekämpfen, Statuen abholen und liefern, Gaben abholen und an Tempel ausliefern. Jeder Spieler hat genau die gleichen Aufträge. Es hat auch genug Monster, Statuen und Gaben für jeden, keine Panik. Bloss liegen halt manche Sachen auf dem Plan günstiger als andere. Wenn ich die gelbe Statuen am einen Ende des Plans abholen muss und eine Stadt, die ganz wild auf gelbe Statuen ist, liegt gleich daneben, während die anderen beiden Bauplätze für gelbe Statuen am Arsch der Welt (=andere Seite des Spielplans) liegen, dann möchte man halt schon der Erste sein. Meine drei Aktionen kann ich mir jede Runde frei aussuchen. Das Problem dabei ist nur, dass ich für jede Aktion einen Würfel verwenden muss. Die Würfel zeigen aber keine Zahlen sondern Farben. Wenn ich also ein grünes Monster verhauen will, dann brauche ich dafür einen grünen Würfel. Hab ich den nicht, dann kann ich mir einen machen aber das kostet Gunstplättchen und die braucht man für alles Mögliche und man hat eigentlich immer zu wenig davon. Das Spiel hat schon einen ordentlichen Glücksanteil aber er ist nicht entscheident.

Gestern zog sich die Partie etwas, was natürlich auch daran lag, dass wir es das erste Mal gespielt haben. Eigentlich könnte man es sehr flott spielen, denn am Ende seines Zuges würfelt man sich schon die Würfel für die nächste Runde und hat also während der Züge der Mitspieler Zeit genug sich seinen eigenen Zug zu überlegen. Soweit zumindestens die Theorie…  bei uns hat das meistens nicht so geklappt. Jedenfalls ist hier auch schon mein grösster Kritikpunkt am Spiel. Eigentlich spielt jeder vor sich hin. Aus demselben Grund hat mir ja Terraforming Mars nicht besonders gefallen. Die einzige Interaktion beim Orakel ist, dass einem die günstigen Gelegenheiten weggeschnappt werden. Aber das ist eigentlich auch schon schlimm genug. Überraschenderweise gab es am Ende ein echtes Fotofinish. Marlena, Elisabeth und ich kamen in der gleichen Runde ins Ziel d.h. wir hatten unsere zwölf Aufgaben erledigt und sind zu Zeus, dem Start- und Zielpunkt gesegelt. Dafür gibt es dann einen Tiebreaker und damit hatte Elisabeth gewonnen, weil sie noch zwei Gunstkarten übrig hatte und ich nur eine und Marlena gar keine. Jedenfalls ist es ein schönes Spiel, bei dem es endlich mal wieder nicht um Siegpunkte geht. Es ist vielleicht einen Ticken zu lange aber eben – man muss einfach schneller spielen.

Nächste Woche haben wir am Mittwoch keine Zeit. Also meldet euch besser für den Spielabend am Dienstag an, denn eine zweite Chance wirde es dann nicht geben.


Mittwoch, 23. November 2016

Spielabend 22. November – Ein Raptor erster Klasse

Ich komme ja aus dem Schreiben gar nicht mehr raus. Da hab ich die letzten beiden Mittagspausen an meiner Zusammenfassung Sauerland geschrieben und jetzt steht schon gleich wieder ein Spielabendbericht an. Der Spielabend war spontan. Eigentlich war ich ja jetzt erst eine Woche lang spielen aber um den After-Sauerland-Blues zu lindern wurde halt trotzdem ein bisschen gespielt. 

Wenn man schon nur zu zweit ist, dann macht man am Besten auch Spiele für zwei. Und da hab ich doch was Neues aus dem Nordenmitgebracht: Raptor. Ich finde das Spiel ja sowas von genial. Leider wird meine Begeisterung nicht sonderlich geteilt. Esther und ich haben zwei Partien gespielt. Jeder hat einmal die Rolle der Forscher übernommen und einmal die der Dinosaurier. Gewonnen haben jedesmal die Forscher. So eine alleinerziehende Dino-Mama hat es schon schwer. Im Sauerland hab ich es ja zweimal falsch gespielt. Da durfte der Spieler mit seinen Forschern nur eine aggressive Aktion machen. Korrekt ist aber, dass JEDER Forscher eine solche machen darf. Das macht es für die Forscher deutlich leichter. Familie Dino hat natürlich wieder niemand gefragt. „He, sterbt halt aus wenn's euch nicht passt!“. Ich hoffe immer noch die Familie überzeugen zu können, dass Raptor das coolste Zweierspiel seit langem ist, denn ich will das wieder spielen.

Danach dann ein bisschen gemütlich Zug fahren mit First Class von Hans im Glück. Zweimal im Sauerland gespielt, jetzt das erste Mal mit Esther. Es war aber irgendwie komisch. Obwohl sich rein gar nichts ändert ob man das Spiel zu viert oder zu zweit spielt hat es sich trotzdem irgendwie anders angefühlt. Als wenn man viel weniger Aktionen hätte. Hat man aber nicht. Alles wie gehabt. 18 Karten ziehen, Spiel vorbei. Zu zweit geht das richtig schnell. Ich hab mit meinen veredelten Zügen + Spielendekarten gewonnen. Esther hatte dafür eine schöne Bahnstrecke. Dafür, dass sie es zum ersten Mal gespielt hat, hat sie sich gut geschlagen. Zu zweit ist nur blöd, dass ein Spieler wohl auf den Zugausbau setzt und der andere auf die Strecke. Die Rollen sind dann vergeben und man kommt sich nicht in die Quere. Das ist zu viert schon besser. Wir haben mit den Modulen A und B gespielt. Beim nächsten Mal möchte ich dann aber ein neues Modul kennenlernen.

Nächste Woche ist dann wieder ein ganz normaler Spielabend bei dem wir uns über Mitspieler freuen würden. Wir bitten wie immer um Anmeldung:
 

 

Dienstag, 22. November 2016

Sauerland 2016 – Rückblick

Vorsicht, es folgt ein langer Text.
 
Ich bin wieder da. Zurück aus Usseln im Sauerland. Wie jedes Jahr seit x Jahren hab ich dort eine Woche lang gespielt. Natürlich hab ich nicht nur gespielt. Ich hab auch geschlafen, allerdings schlecht und zu wenig. Uuuuund ich hab gegessen und getrunken. Von beidem zu viel und zwar nicht vom gesunden Zeug. Vor allem aber wurde gespielt, gespielt, gespielt. 

Das Wetter war super, die meiste Zeit war es grau in grau und es regnete. Da bleibt man (ich) doch gerne drin und spielt. Nicht, dass mich irgendein Prachtwetter jemals nach draussen gelockt hätte in all den Jahren. 
 
Die schweizer Delegation reiste in derselben Zusammensetzung an wie letztes Jahr. Esther kam mit Marco und Michelle wieder bis Montag mit, Karin blieb die ganze Woche und ihr Mann Christoph kam am Donnerstag nach.

In dieser einen Woche (bzw. 10 Tagen) ist das Hotel fest in Spielerhand. Platz gibt es keinen mehr, alles Stammkunden. Und so sieht und trifft man jedes Jahr dieselben Leute und das ist auch gut so. Viele Freundschaften sind hier entstanden und ohne sie wären die Spielferien nur halb so schön.

Jetzt aber mal zum wichtigen, den Spielen. Was hat der lkW denn alles so in dieser Woche gespielt? Also los:

X nimmt – die hundertzwölftausendste Variante von 6 nimmt. Wie alle anderen ist sie überflüssig. Es geht nichts übers Orginal.
Kribbeln – Ein Würfelspiel ähnlich wie Kniffel/Yatzee aber viel besser. Hab ich mir gegönnt.
Unter Spannung – alte Männer wie ich mögen nicht hektisch spielen, wir mögen es lieber gemütlich. Ausser bei Ligretto, da mach ich eine Ausnahme. Wer es aber schnell mag, dem wird Unter Spannung gefallen.
Chariot Race – Ich hab es zwar gewonnen aber das hat mich nicht umgehauen. Da hätte ich mir mehr erwartet. Vielleicht lag es aber auch am Zeitpunkt. Am Freitagabend nach Mitternacht, nach einem halben Arbeitstag und sieben Stunden Fahrt ist man einfach schwer zu begeistern. 

Deshalb ging es dann am Samstag weiter und zwar mit
Great Western Trail – meine dritte Partie und bisher hat es allen Mitspielern gefallen. Diesmal hab ich sogar gewonnen. Es war eins der Spiele, die am meisten gespielt wurden.
Gämsh Alpin – ein schweizer Kartenspiel, jetzt von Zoch mit erweiterten Regeln herausgebracht. Dazu das Highlight der Woche: wir haben zu sechst gespielt, drei Zweierteams. Ich hab mit Tochter Michelle (10) gespielt. Wer am schnellsten ein Quartett zusammengegrapscht hat gibt seinem Spielpartner ein vereinbartes, geheimes Zeichen, damit der Partner dann Gämsh sagen kann und gewinnt. Unser vereinbartes Zeichen war jammern. Michelle hat wohl andere Vorstellungen von jammern wie ich. Mitten im Spiel plötzlich ein „FUCK YOU!“ Laut und deutlich. Sehr laut, sehr deutlich. Schlagartig Ruhe im gesamten Raum und grosse Augen. Wem gehört dieses Kind?
Zum Samstagsabschluss dann noch ein Can’t Stop! Ein Klassiker zur Mitternacht. Marco hat gewonnen und musste als Sieger ins Bett geschickt. 

Den Sonntag haben wir dann mit einem Partiespiel begonnen. Word Slam vom Kosmos-Verlag. Begriffe erklären ohne ein Wort zu sagen und auch ohne Pantomime. Nur mit Karten (Nomen, Verben, Adjektive) müssen die Teammitglieder schneller auf die Lösung kommen als das Gegnerteam, das gleichzeitig den selben Begriff erklärt bekommt aber wahrscheinlich mit anderen Karten. Hat mir gut gefallen obwohl es eigentlich nicht meine Art von Spiel ist.
Dr. Gomb war dann dran. Ein kleines ausländisches Kartenspiel. Es war nicht besonders und deshalb hab ich auch schon total vergessen, worum und wie es ging.
Les Poilus – Dieses Spiel hat mich schon lange interessiert. Jetzt konnte ich es endlich kaufen und ausprobieren. Ein kooperatives Spiel in dem wir versuchen gemeinsam den Terror des ersten Weltkriegs zu überstehen. Sehr abstrakt aber es zieht einen trotzdem ziemlich runter. Gut gemachtes Spiel das wir im dritten Anlauf dann auch mal geschafft haben.
Nerdy Inventions – Und wieder ein kleines ausländisches Kartenspiel, das man getrost wieder vergessen kann.
Dream Islands – Ein unkompliziertes Familienspiel, das nicht wehtut. Kann man spielen, tut nicht weh, in drei Monaten spricht keiner mehr davon.
No Siesta! – Das Würfelspiel zu La Granja (das ich leider immer noch nicht gespielt habe). Das Würfelspiel fand ich jetzt ganz nett aber begeistert bin ich nicht. Da sind irgendwie keine Emotionen drin.
Jolly & Roger – Ein Zweierspiel von Abacus als Abschluss des Sonntags. Auch hier passt der Begriff „nett“.

Am Montag hab ich vergessen zu fotografieren und deshalb muss ich meine Erinnerung bemühen. Und da bemüht sich halt nicht viel. Zuerst mal musste ich Frau und Kinder zum Bahnhof bringen.
Danach hab ich – glaub ich – First Class gespielt. Hans-im-Glück-Spiele sind eigentlich immer gut und auch ihr neuestes Spiel ist wieder Klasse.
Anschliessend, endlich, ging es wieder auf nach Andor. Teil 3 „Die letzte Hoffnung“ ist erschienen und will bewältigt werden. Wir haben uns an Legende 11 gemacht und bewältigt. Knapp war es nicht aber ich vermute jetzt einfach mal, dass ein Neuling hier grandios scheitern würde. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne und ich bewundere auch diesmal wieder wie perfekt das wieder funktioniert. Es wird immer knapp, es ist immer spannend. Ich oute mich wieder mal: ich bin ein Andor-Fanboy.
Zur Überbrückung wurde wieder mal gekribbelt mit Kribbeln bevor es am Abend dann an die T.I.M.E Stories ging. Bei T.I.M.E Stories hatten wir letztes Jahr schon mal einen Durchgang gemacht. Das war aber gegen Ende der Woche, spätabends und wir waren alle nicht mehr recht fit. Es hat uns nicht begeistert. Interessiert wie es weitergeht hat es mich aber schon und deshalb hab es mir dann doch noch gekauft. Und so sind dann Wolf, Uwe, Philippe und ich doch wieder in die Nervenheilanstalt im Jahre 1921 zurückgekehrt. Für alle, die nichts vom Spiel wissen: Es gibt eine Story voller Rätsel und Aufgaben. Wenn man nach mehreren Durchgängen des Rätsels Lösung gefunden hat, dann kann man das Spiel nicht nochmal spielen. Dafür gibt es dann neue Fälle zu kaufen. Dieses Jahr waren wir fit und motiviert wie… naja, jedenfalls waren wir fit und motiviert. Und sind gescheitert. Und gescheitert. Und gescheitert. Wir haben dann am nächsten Tag noch mehr Durchgänge gemacht und waren uns irgendwann sicher, dass es mit der verfügbaren Zeit gar nicht machbar ist. Es hat uns zunehmend genervt. Als wir dann aufgegeben haben, haben wir eine bisher übersehene Karte entdeckt. Mit der hätten wir nach dem zweiten Durchgang einfach beliebig viel Zeit bekommen. Super, danke fürs Gespräch. Ich war ziemlich angepisst zu diesem Zeitpunkt. Irgendwann schnapp ich mir das Spiel dann nochmal und spiel es alleine in aller Ruhe ohne auf irgendwelche Zeitmarker zu achten. Und wenn ich Rätseln will, dann nur noch Exit-Spiele. Die sind besser.

Dienstag
Start in den Tag mit einem Tichu mit Booster-Karten. Die sind jetzt neu und ich hatte das gar nicht mitbekommen. Die sind aber lustig. Ich hab mit Joe von Abacus gegen Birgit und Nicola gespielt und immerhin sind wir über 500 Punkte gekommen.
Danach war Legende 12 in Andor fällig und wurde bewältigt auch wenn es zwischendurch zappenduster für uns aussah. Leider ist das Dreamteam Karin, Wolf und Locke dann für den Rest der Woche nicht mehr dazu gekommen weitere Legenden zu meistern.
Was nach dem Abendessen dran war, das weiss ich nicht mehr. Foto vergessen. Meine nächste Erinnerung (Foto) ist dann Time’s up! Das haben wir sogar an mehreren Abenden gespielt, wenn auch nicht so oft wie in den letzten Jahren. Time’s up gehört zum Tagesabschluss im Sauerland einfach dazu. Zweimal haben wir die Personenvariante gespielt und einmal Time’s up mit Filmtiteln.
Es war dann aber noch gar nicht Tagesabschluss. Wir haben dann noch Arboretum gespielt, Bäumchen pflanzen mit Puzzle-Charakter. Das ging so gemütlich zu, ich weiss nicht ob es entspannt oder langweilig war.
Als richtigen Abschluss des Dienstags gab es dann Nightmarium. MixMax für Grosse. Taugen tut das nix, aber auch gar nix.

Mittwoch
Raptor – Das ist für mich vielleicht DIE Entdeckung dieser Woche. Ein unsymetrisches Zweierspiel, der eine spielt eine besorgte Dinosaurier-Mama mit fünf zuckersüssen Kindern. Der andere Spieler spielt eine Truppe forscher Forscher, die gerne lustige Dinosaurier-Experimente machen würden. Jeder Spieler hat verschiedene Möglichkeiten. Ich finde das sowas von genial und atmosphärisch. Das rockt.
Und dann war mal wieder Zeit für was Altes: Betrayal at house on the hill. Wir gehen in ein Haus (auf dem Hügel), erforschen es und irgendwann ist dann der Zeitpunkt, dass der Horror beginnt. Meistens wird einer aus der Gruppe böööööse. Bei uns war es Uwe. Der Wechsel war schon sehr früh im Spiel weil ich der grosse Würfelmeister bin. Das war dann aber eigentlich total gut für uns weil Uwe dann sein Ziel erst suchen musste. Dumm nur, dass der erste erforschte Raum schon das Ziel war und so hat er ruckizucki gewonnen.
Dynasties – Noch ein neues Spiel von Hans-im-Glück. Das gibt es schon ein paar Monate und die Bewertungen waren ziemlich mittelmässig. Uns hat es aber gut gefallen. Wer gerne und oft heiratet, der sollte das mal spielen ;-)
Das Grimoire des Wahnsinns – Auch ein interessantes Spiel. Kooperativ, da kann ich ja fast schon sicher sein, dass es mir gefällt. Wie immer zuerst der Klassiker: welche Schwierigkeitsstufe? Nix Einsteiger, wir sind doch Profis. Nur um dann grandios zu scheitern. Passiert uns doch jedes mal. Grössenwahn nennt man das wohl. Würde ich gerne wieder spielen, das hat Potential.
An dem Tag hab ich – glaub ich – auch nochmal First Class und noch eine Partie Raptor gespielt aber nix genaues weiss ich nicht mehr. Ich hab bestimmt auch noch andere Spiele gemacht, die aber total vergessen gingen. Ach ja, nochmal ein Tichu hab ich gespielt, wieder gegen Birgit und Nicola, diesmal mit Wolf an meiner Seite (später von Lerche unterstützt). Dieses Tichu wird jedes Jahr so gespielt und in all den Jahren haben wir nur 1x gewonnen. Diesmal waren wir von einem Sieg meilenweit entfernt.

An den Freitag kann ich mich auf jeden Fall noch gut erinnern. Geplant war seit Tagen ein Axis & Allies, ein Klassiker, lange nicht mehr gespielt. Das hatten wir in der Woche schon mehrmals verschoben, nun sollte es endlich stattfinden. Nachdem die Mitspieler aber nicht recht aus den Federn kamen hab ich mit Bulli erst mal ein Kampf um den Olymp gespielt. Das ist das neue aus der Zweier-Reihe von Lookout. Hat mir gut gefallen. Allerdings hab ich so schnell verloren, dass ich gar keine abschliessende Meinung dazu haben kann.
Da die Mitspieler zwar langsam eintrafen aber tatsächlich auch noch frühstücken wollten haben Bulli und ich dann ein schnelles Agricola gespielt, das ich -natürlich- verloren habe.
Dann direkt weiter zum Axis & Allies. Normalerweise spielt man das zu fünft an einem Spielbrett. Bei uns hatten die beiden Achsenmächte ein Spielbrett und die drei Allierten ihr eigenes. Das sind Hausregeln. Man sieht also nicht, was die anderen machen bis man aufeinander trifft. Sehr spassig. Und wir haben sogar gewonnen. Nachdem ich mit den Engländern Indien verloren hatte wollte ich eigentlich schon aufgeben. Dann haben wir auf alles oder nichts gesetzt und Japan angegriffen. Was soll ich sagen: es hat geklappt und die Achse hat kapituliert. HA!
Gleich weiter zum nächsten Termin. Es sollte endlich Terraforming Mars gespielt werden. Das war wahrscheinlich das meistgespielte Spiel dieses Jahr im Hotel. Wir konnten den Hype dann aber nicht nachvollziehen. Sicherlich kein schlechtes Spiel aber jeder wurschtelt so vor sich hin, Interaktion gibt es nur sehr indirekt. Mich hat es also eher enttäuscht.
Vom Frühstück bis zum Abendessen ohne Unterbrechung durchgespielt, da war dann anschliessend nur noch Platz für leichtes Zeug. Wie zum Beispiel für Diamant. Ein altes Spiel, neu herausgebracht. Immer noch nett und gut zu spielen.
Hilfe Hai! rufen alle und schwimmen so schnell sie können. Dem hintersten beisst der Hai dann einen Arm oder Bein nach dem anderen aus. Wer nix mehr davon hat schwimmt nur noch schlecht und hat verloren. Ein spassiger Absacker für ein paar Minuten.
Happy Salmon – yeah, damit hat man Spass. Für ca. 40 bis 50 Sekunden, dann legt man es wieder weg.
Krazy Wordz als letztes Spiel des Tages. Hmm, irgendwann vorher hatten wir das auch schon mal gespielt. Egal, jedes Mal war es jedenfalls wieder klasse. Wir haben natürlich die Erwachsenen-Version gespielt. Es gibt immer wieder erinnerungswürdige Ergebnisse. Mir wird wohl mein schöner „Fikbod“ bleiben. Ich war mir sicher, die ultimative Antwort auf „Anderer Begriff für Unterleib“ zu haben. Allerdings lag gleichzeitig dann noch „Was sich Frauen wünschen“ aus. Tja, passt auch.
Ach ja, dann haben wir für Eggertspiele noch einen Prototypen testen dürfen. Vom bekannten Autor Michael Kiesling. Der Autor war auch persönlich da. Ein sehr gutes Spiel, das da kommen wird. Allerdings ein 1-Tatzen-Spiel, eher was für die Familie.
 
Dann war es plötzlich auch schon wieder Samstag und somit Zeit abzureisen. Ohne Abschlussspiel geht das aber natürlich nicht und deshalb gab es nochmal ein Tichu Booster. Diesmal ich mit Dirk gegen Birgit und Lerche. Eigentlich hätte ich aber auch gleich losfahren können. Wäre wohl besser gewesen. Dirk und ich haben ganz entspannt mit 1000 zu 0 verloren. Dann weiss man, dass es Zeit ist zu gehen.

Die Spielewoche war auch dieses Jahr wieder fantastisch – wenn man gerne spielt. Es gäbe noch so einige schöne Erlebnisse zu berichten aber der Post ist ja auch so schon „etwas“ lang geworden. Ich freu mich jetzt schon auf Sauerland 2017!!!

Mittwoch, 9. November 2016

Spielabend 9. November – Der Einstieg in die 5-Gurken-Evolution

Was will uns der Autor mit dieser Überschrift sagen? Easy. Am gestrigen Spielabend haben wir Fünf Gurken und Evolution – Der Einstieg gespielt. Zwei eher kleine Spiele aber wir sind halt nicht so schnell – dafür wird mehr geredet.

Also angefangen haben wir mit den Fünf Gurken vom 2F-Verlag. Wir, das sind die 20ers samt Kindern und Petra. Wenn Petra zum Spielabend kommt, dann müssen die Fünf Gurken auf den Tisch. Das ist Tradition. Nicht, weil ihr das Spiel so gut gefällt sondern weil sie so schlecht darin ist. Gestern hat sie sich aber ganz wacker gehalten und ist erst als drittes ausgeschieden. Das Endspiel Vater gegen Tochter hat dann Michelle für sich entschieden. Fünf Gurken ist ein supereinfaches Kartenspiel mit superwenig Einfluss aufs Spielgeschehen. Der absolute No-Brainer. Und trotzdem mögen wir es. Nix studieren, drauf los spielen, jubeln, fluchen, lachen. Der ideale Absacker, bei uns halt gleich zu Beginn des Abends. Dann ab mit den Kindern ins Bett und den harten Stoff spielen.

Harten Stoff? Nö, nicht mit Petra, die mag es lieber locker-luftig. Und da wir uns am Geschmack unserer Gäste orientieren bleibt der Niveau auf… sagen wir mal „nicht schwer“. Von der Messe hab ich noch Evolution – Der Einstieg von Schmidt-Spiele. Das ist der kleine Ableger vom grossen Spiel Evolution (mit ohne Der Einstieg). Das Grosse hab ich leider nie gespielt, jetzt wollte ich wenigstens mal das Kleine ausprobieren. Wenn ich mir allerdings anschaue, worum es bei den beiden Spielen geht ist das eigentlich identisch. Vielleicht kann mir jemand der beide Spiele kennt mal einen Kommentar schreiben, wo der Unterschied ist. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Kommentare liebe?

Bei Evolution geht es um Tierarten zu Urzeiten. Neue Tierarten kommen, können sich nicht durchsetzen, verschwinden wieder. Andere halten länger durch, weil sie irgendwelche tollen Tricks beherrschen. Hier läuft das so ab: bin ich am Zug zieh ich drei Karten und ausserdem krieg ich noch eine neue Tierart. Das ist einfach die Rückseite einer Karte, alle gleich. Zu Beginn ist jede Tierart erst mal Pflanzenfresser und jedes Tierchen will am Ende meines Zuges was zu futtern sonst verhungert es beleidigt. Essen gibt es am Wasserloch aber nicht sehr viel. Man könnte auch sagen: bescheiden wenig. Jeder Spieler  legt in seinem Zug gerade mal Futter für zwei Tiere ins Wasserloch. Wie werden die Tierchen mehr? Indem ich einfach eine Karte aus meiner Hand mit der Rückseite vor mir auslege. Entweder also nochmal neue Tierart oder zu einer bestehenden Tierart, die sich dadurch vermehrt (also meine Art mich zu vermehren macht da mehr Spass). Tja, das würde bedeuten, jeder Spieler hat zwei Tiere, der Rest verhungert eh. Laaaaangweilig. Deswegen gibt es ja auch die Vorderseite der Karten und davon gibt es zehn verschiedene . Da kann ich einer Tierart z.B. einen langen Hals verpassen, damit holt sie sich Nahrung für drei Tiere direkt von den Bäumen und erst dann vom Wasserloch. Sehr praktisch. Ja und dann gibt’s noch die Anti-Vegetarier-Karte. Ich mutiere eine Tierart zum Fleischfresser und esse mein Gemüse nicht mehr sondern liebe die Dinos der anderen Spieler. Ist auch viel nahrhafter. Dagegen gibt es dann Verteidigungskarten. Mein hungriger Fleischfresser guckt bloss blöd, wenn die anderen Tierarten plötzlich fliegen können und ihm von oben die Zunge rausstrecken. Das vergeht denen aber, wenn ich meinem Tyrannosaurus Walter auch die Eigenschaft Fliegen verpasse. 

Jede Tierart kann drei Eigenschaften annehmen (z.B. Nachtaktiv, Fettschicht, Aasfresser,…). Überleben tun die meisten Arten trotzdem nie lange, es ist ein kommen und gehen der Arten. Es geht aber auch nicht darum die prachtvollste Art zu entwickeln sondern wir suchen nur den schnellen Erfolg. Jede Nahrung, die meine Tiere am Ende des Zuges essen ist ein Siegpunkt für mich. Ist der Stapel durch gewinnt diejenige mit den meisten Siegpunkten, im gestrigen Fall Petra. Ein schnelles, lockeres Spielchen wenn man mal verstanden hat wie die Spielmechanik so funktioniert. Damit taten sich die Damen ein bisschen schwer. Ich hab ihnen dann mal gezeigt, wie man so richtig frisst (das kann ich). Sie haben mich dann so gut kopiert, dass ich zuletzt Letzter wurde.

Gegen die Tochter verloren, beim anderen Spiel Letzter. Ich glaub ich brauch mehr Training. Und das kommt ja jetzt. Am Freitag geht es auf in die Spielferien. Zehn Tage lang spielen, spielen, spielen. Dazu noch zu viel Essen und zu wenig schlafen. Wer mehr wissen will der gucke auf meinen Post vom letzten November, denn diese Ferien mache ich seit mehr als 20 Jahren. Meine fünfte Jahreszeit. Deswegen gibt es nächste Woche auch keinen Spielabend – für euch. Für mich natürlich schon ;-)

Mittwoch, 2. November 2016

Spielabend 1. November – Great Western Trail

Feiertage sind schön, da hat man Zeit. Hmm, anscheinend nicht alle, denn zum Spielabend kamen keine Gäste. Normalerweise haben wir dann früher angefangen und mit den Kindern was gespielt. Gestern Abend haben wir auch früher angefangen aber mit ohne Kinder. Zum Spiel des Abends hatten wir nämlich Great Western Trail auserkoren und dat is nix für Kinners, dat is wat für die Grossen. 


Great Western Trail ist die grosse Neuheit von Eggertspiele und ist ein 4-Tatzen-Spiel, das ist ihre höchste Niveaukategorie. Der Autor ist Alexander Pfister und der Kerl hat wirklich einen Lauf. Mombasa ist ja von ihm oder auch Port Royal oder Broom Service. Lauter schöne Spiele (und das von einem Österreicher). 

Zuerst ein kleiner Sprung in die nahe Vergangenheit. Am Samstag war ich an der Spielenacht in Roggwil und hab dort auch schon Great Western Trail gespielt. Wir waren zu viert und weil wir eine kleine Regel übersehen haben ging das Spiel um einiges länger als normal. Nachdem ich eine Stunde lang die Regeln erklärt hatte brauchten wir für das Spiel dann satte vier Stunden. Aaaaaber… es hat niemand gestört. Das Spiel hat allen so gut gefallen, dass es niemand gestört hat, dass es so lang ging. Ich hatte natürlich als Erklärbär einen klaren Vorteil – deshalb wurde ich dann auch Letzter.

Zurück zu gestern Abend. Um sieben hab ich angefangen die Regeln zu erklären. Esther begreift sie schnell und will sogar, dass ich schneller erkläre. Der Grundmechanismus ist ja auch sooo simpel. Mit dem Cowboy ziehen, die Aktionen des Zielfeldes machen, Karten nachziehen und schon ist der Zug fertig. Voll easy. Und dann kommen die Kleinigkeiten und die Erklärung der Aktionen. Und plötzlich ist es acht als wir mit dem spielen anfangen. 

Zu zweit sind wir natürlich viel schneller durch aber knappe drei Stunden sind es dann doch wieder. Wir brauchen aber immer länger als die angegebene Spielzeit auf der Schachtel, daran haben wir uns schon gewöhnt. Esther ist begeistert vom Spiel, es ist genau nach ihrem Geschmack. Am Ende langt es dann für einen Sieg für mich aber ich hatte ja Erfahrungsvorsprung. 

Worum geht’s eigentlich? Wir laufen mit unserer Cowboyfigur eine Strecke von Texas nach Kansas City ab. Der Cowboy hat Rinder in Form von Karten dabei. In Kansas City werden die Viecher dann auf die Eisenbahn verladen und ich Richtung Westen transportiert. Auf dem Weg von Texas nach Kansas liegen Gebäudeplättchen auf denen wir Aktionen ausführen können. Mit diesen Aktionen können wir neue Gebäude bauen, Personal einstellen, Rinder kaufen, Eisenbahn bewegen und und und. Viele Sachen, die man machen kann und will. Siegpunkte gibt es erst ganz am Ende und natürlich für ganz viel verschiedene Sachen. Great Western Trail bietet sehr viel Raum um unterschiedliche Strategien auszuprobieren.

Ich bin begeistert vom Spiel – und wundere mich eigentlich fast ein bisschen drüber. Zuletzt hab ich ja öfters angemerkt, dass es mich langweilt, wenn es einfach nur drum geht, dass einer am Ende ein paar Siegpunkte mehr hat. Wenn es eigentlich keine schlechten Aktionen gibt sondern nur gute und bessere Aktionen. Wenn kaum Interaktion im Spiel ist und damit kaum Emotionen. All diese Sachen kann ich Great Western Trail vorwerfen. Es gefällt mir aber trotzdem, wahrscheinlich aufgrund der vielen Möglichkeiten, die es einem bietet. Auch allen anderen hat es bisher gefallen. Also: es ist gut!

Nächste Woche ist auch wieder Spielabend. Wenn es auch schön ist zu zweit zu spielen würden wir uns trotzdem über Gäste freuen. 
 

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Spielabend 25. Oktober - Karuba stinkt nicht

Also heute fasse ich mich wirklich mal ganz kurz (hab ich vor).

Es war Spielabend und wir hatten Gäste, nämlich das doppelte K-chen (Katja und Karin). Angelockt wurden die Opfer mit Spielen, die wir ihnen von der Messe mitgebracht hatten und die abgeholt werden sollten. Wenn man dem Teufel (Karin) den kleinen Finger reicht, dann nimmt er gleich die ganze Hand. Sie wollte doch tatsächlich das wir ihr gerade übergebenes Spiel Pecunia non olet spielen. Als wenn ich nicht selber haufenweise neue Spiele da hätte... Da der Gast aber König ist kommt halt Geld stinkt nicht (übersetzter Titel) auf den Tisch. 

Bei Pecunia non olet sind wir Latrinenbesitzer im alten Rom. Senatoren, Bürger, Römerinen und Sklaven wollen in Form von Karten auf unsere Donnerbalken. Umsonst gibts natürlich gar nix und daher wird am Ende des Geschäfts gezahlt. Jede Karte gibt an wie lange einer unserer drei Plätze auf dem Balken belegt wird und wieviel Geld es dafür dann gibt. Da ist ein grosszügiger Schnellscheisser natürlich lieber gesehen als ein Geizhals mit Verstopfung. Dafür gibts dann Aktionskarten um sich selbst Vorteile zu bescheren oder den Konkurenten die Suppe zu versalzen. Wer zuerst eine bestimmte Menge Geld verdient hat, der hat damit auch gewonnen.

Das Spiel ist schon älter, war nicht mehr erhältlich und recht hohe Preise auf dem Gebrauchtmarkt verlangt. Jetzt wurde es wieder neu veröffentlicht und zwar gleich mit fünf Erweiterungsmodulen inbegriffen. Die haben sich in der Anleitung alle recht gut gelesen und so haben wir mal zwei Module mit dazugepackt in unsere Partie und zwar die Latrinenausbauten und die Ereigniskarten. Also die Ereigniskarten waren nicht sooo prickelnd. Die Ausbauten sind ganz nett. Es gäbe dann noch Göttergünste, spezielle Römerkarten oder Karriereleitern. Das Spiel ist nicht sehr anspruchsvoll und eindeutig in der Kategorie Familienspiel.

Ich hatte ja die Erstauflage - und ich hatte sie wieder verkauft. Das musste ich mir jetzt immer wieder mal anhören. Mir stinkt dabei höchstens, dass ich es billig verkauft habe. Das Spiel ist richtig nett. Die Neuauflage mit den neuen Modulen ist auch wieder nett. Gern hab ich mitgespielt. Ich würde es mir aber immer noch nicht kaufen. Es begeistert mich einfach nicht. Gewonnen hat Karin. Gut so, es ist ja ihr neues Spiel und sie soll Freude dran haben.

Eigentlich hatte ich für "danach" noch was anspruchsvolleres geplant aber bis wir ausgeschissen hatten war es dann dafür schon zu spät. Darum haben wir dann eben auch Karins zweites Spiel gespielt: Karuba. Karuba aus dem Hause HABA. Das ist aber trotzdem kein Kinderspiel. Schwierig ist es aber natürlich auch nicht. Es ist ein erweitertes Take it easy. Aber ein sehr gut erweitertes. Mir gefällt es. Eine Partie geht zackig schnell und dann hat der Walter um schamhaaresbreite gewonnen. Gleich nochmal eine Runde hinterher, die dann noch an Esther ging. 

So, fertig! Hmm, so richtig kurz ist das jetzt doch wieder nicht geworden. Naja, dann halt... ja halt, da fehlt ja noch was. Nämlich der nächste Spielabendtermin. Voila, da isser: 


Sonntag, 23. Oktober 2016

Gemütlicher Sonntag mit Exit

Ein verregneter Sonntag und keine Termine, das ruft nach faul sein und es sich gemütlich machen. Wir haben uns heute mit Exit beschäftigt. Nö, nicht mit der Sterbehilfeorganisation, sondern mit Exit - Das Spiel vom Kosmos-Verlag. Davon gibt es drei Stück und wir haben "Die verlassene Hütte" gespielt.

Escape Rooms sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Es geht dort darum, dass man mit einer Situation konfrontiert wird, normalerweise, dass man eingeschlossen wird und man muss innerhalb von 60 Min

uten einen Weg finden zu entkommen. Dazu müssen Rätsel gelöst werden. Soviel mein theoretisches Wissen, denn ich war noch nie in einem echten Escape Room. Das soll sich aber bald ändern. In Luzern hat es auch einen und der wird demnächst mal von uns besucht werden. Allerdings sind die gut ausgebucht.

Die Exit-Spiele von Kosmos sollen jetzt sozusagen Escape Rooms für daheim sein. Von anderen Verlagen sind auch solche Spiele herausgekommen. Man kann von einem echten Trend sprechen. Alle gemeinsam haben sie, dass man sie nur ein einziges mal spielen kann. Das ist auch logisch, denn wenn man die Rätsellösungen kennt, dann kennt man sie eben. Bei den Kosmos-Spielen wird auch noch das Material beschädigt, so dass man das Spiel definitiv kein zweites mal brauchen kann. In unserem Fall konnten wir das aber leicht umgehen. Da das Spiel aber nur ca. 12€ kostet sollte es sich jeder leisten können. 

Und ihr solltet es euch auch leisten. Wir waren jedenfalls begeistert. Knackige Rätsel, soviel kann ich sagen. Allzuviel mehr darf und will ich natürlich nicht sagen ohne zu spoilern. Die Familie hat es sich zu viert im Bett gemütlich gemacht und losgelegt. Das hat zwar nicht den Flair einer verlassenen Hütte, dafür ist es weich und warm. Irgendwann haben wir dann eine Pause eingelegt und am Nachmittag am Tisch weitergerätselt.

Nach 60 Minuten waren wir noch nicht gerade weit. Fertig waren wir erst nach geschlagenen 164 Minuten. Wir haben uns aber auch nicht gestresst, wie gesagt: gemüüüütlich. Dafür haben wir nur zwei Tipps gebraucht so dass unsere Schlussbewertung immerhin 5 von 10 Sternen war.

Wie gesagt, die Rätsel waren anspruchsvoll. Die Mechanik funktioniert tiptop. Eins ist klar: die beiden anderen Fälle werden auch noch angeschafft.

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Spielabend 18. Oktober – Noch mal Cottage Garden

Wieso noch mal Cottage Garden? Keine Angst (pffff) ihr habt nichts verpasst, das ist nur wieder so ein geniales Wortspiel von mir. Wir haben am Dienstag nämlich „Noch mal!“ von Schmidt und „Cottage Garden“ von Edition Spielwiese gespielt. Wir, das waren diesmal Esther, Elisabeth und ich, der lkW.

Fang ich mal mit Cottage Garden los. Neu und blind gekauft auf der Messe. Verlag? Unbekannt, es ist ihre erste Veröffentlichung. Autor? Sehr bekannt! Uwe Rosenberg, der Autor von Agricola und anderen supergummiguten Spielen. Das hat mich zum Kauf  gebracht und ausserdem das Thema: wir bepflanzen kleine Gartenparzellen jöööööööö, wie härzig. Nun bin ich ja nicht so der Gartenfetischist – wobei ich diesen Sommer bemerkt habe, das Unkrautzupfen etwas entspannendes hat. Nö, es ist mehr so, dass mit diesem Thema die vorwiegend weiblichen Gäste unseres Spielabends zufrieden sein dürften. Mit Krieg, Zombies und Orks krieg ich hier (leider) niemand an den Tisch. Ausserdem schaut Cottage Garden noch aus wie Patchwork für vier Spieler und Patchwork finde ich ja ein richtig schönes Spiel für zwei.

Cottage Garden spielt sich locker-luftig-leicht. In der Mitte liegen 4x4 Blümchenteile in den verschiedensten Formen aus. Der Gärtner, der ausschaut wie ein gewöhnlicher Würfel (immerhin grün) läuft bei jedem Zug eines Spielers eine Spalte/Reihe weiter immer um diese Auslage rum und aus der betreffenden Reihe/Spalte darf sich der Spieler dann ein Teil nehmen. Aufgefüllt wird erst, wenn nur noch höchstens ein Teil in dieser Reihe liegt. Man hat also die Auswahl zwischen zwei bis vier Teilen, die in ihrer Grösse von 1 bis 6 Feldern vorhanden sind. Alternativ dazu kann man immer auch einen Blumentopf nehmen. Der ist zwar nur ein Feld gross, bringt dafür aber einen Punkt. Das gewählte Teil muss man dann sofort in seinem kleinen Garten anpflanzen. Jeder Mitspieler hat zwei so Gartenplättchen mit 5x5 Feldern. Auf diesen Gärten sind noch Blumentöpfe und Pflanzglocken aufgezeichnet. Die darf man zwar überbauen, man(n und frau) will es aber nicht, denn wenn ein Garten abgerechnet wird, gibt es für jeden sichtbaren Blumentopf einen Punkt und für jede Pflanzenglocke sogar deren zwei. Abgerechnet wird, wenn alle leeren Felder bebaut sind. Um eventuelle Lücken zu schliessen haben die Spieler auch noch Katzen-Chips!!! Ein weiter Level auf der Jööööö-Niveau. Einfach eine Katze ins Beet setzen und schon kackt sie… äh nein, schon ist das Feld besetzt. Dann nimmt man sich ein neues leeres Gartenplättchen und pflanzt munter weiter für Ruhm, Ehre, Siegpunkte und dreckige Hände. Das Ganze geht so lange, bis der feine Herr Gärtner fünfmal um die Auslage gelaufen ist. Danach geht das Spiel weiter, bis jeder seine beiden Gartenfelder voll hat. Neue Gartenplättchen gibt es nicht mehr. Weil es bei jedem Zug ab dann zwei Minuspunkte gibt, sollte man sich nicht allzu lange Zeit lassen, die Gärten voll zu kriegen. Dann gugste uff die Siepunkte und – ganz innovativ – der mit den meisten davon hat gewonnen.

Ich muss sagen, mich hat das Spiel enttäuscht. Es ist aber schon ein gutes Spiel. Leider sind da einige Punkte, die für mich persönlich … ja was eigentlich? Schlecht? Langweilig? Irgendwie sowas. Das Spiel hat null Interaktion, jeder spielt für sich und pflanzt so vor sich hin. Das Spiel hat null Höhepunkte. Ich kann ja immer was nehmen und eins der Plättchen krieg ich normalerweise schon immer unter. Es geht um Siegpunkte. Jeder macht so seine Siegpunkte und am Ende vergleicht man und einer oder eine hat halt dann ein bisschen mehr als die anderen und hat deshalb gewonnen. Mir fehlen die Emotionen. Genau, das ist es. Das ist das, was warum mich das Spiel enttäuscht. Es ist ein hübsches Familienspiel das keinem wehtut. Und sowas langweilt mich. Da würfel ich inzwischen lieber und kann dann jubeln oder fluchen.

Apropos würfeln. Genialer Übergang zum nächsten Spiel: Noch mal! von Inka & Markus Brand. Die beiden haben ja schon tolle Spiele entwickelt wie z.B. Village. Noch mal! ist dagegen leichte Kost und ist mit Qwixx oder Qwinto zu vergleichen. Sogar sehr gut zu vergleichen. Für mich wirkt es fast wie eine Kreuzung aus den beiden Spielen. Nachdem ich die beiden Spiele sehr gern mag ist das aber ja nichts schlechtes. Bei Noch mal! hat jede Mitspielerin (ich wechsle der Gerechtigkeit halber jetzt mal zur weiblichen Form) ihr eigenes Blatt. Auf dem Blatt hat es Felder in fünf schlecht gewählten Farben. Bei schlechtem Licht sind orange und rot schwierig auseinander zu halten. Das Blatt hat 15 Spalten und 7 Zeilen, jedes Feld hat eine der fünf Farben und gleichfarbige Felder bilden Blöcke aus 1 bis 6 Feldern Grösse. Wer am Zug ist würfelt mit den sechs Würfeln. Das sind drei Zahlenwürfeln (1-5 und ein Joker) und drei Farbwürfel (die fünf Farben und ein Farbjoker). Der Spieler… Stop. Die Spielerin nimmt einen Zahlen- und einen Farbwürfel und darf die entsprechende Menge Felder auf dem Blatt abkreuzen. Die Mitspieler dürfen sich aus den verbliebenen vier Würfeln auch was zusammenbasteln. Die abzukreuzenden Felder müssen im gleichen Farbblock sein und man darf keine Zahlen verfallen lassen. Es gibt Punkte für volle Spalten, je weiter aussen umso mehr, denn man fängt in der Mitte des Blattes an. Wer eine Spalte zuerst voll hat, bekommt mehr Punkte. Alle Felder einer Farbe abgekreuzt zu haben bringt auch Punkte ein. Nicht abgekreuzte Felder mit einem Stern bringen am Ende Minuspunkte. Zu Ende ist, wenn eine Spielerin zwei Farben voll hat.
 
Gefällt mir. Gefällt mir sogar gut. Gefällt mir so gut wie Qwixx. Gefällt mir nicht ganz so gut wie Qwinto. Das ist mein Fazit. Es hat weniger Emotionen wie die beiden anderen Spiele. Bis kurz vor Ende kann ich eigentlich jeden Würfelwurf irgendwie brauchen. Erst zum Ende hin kann man fluchen, weil die gewünschte Zahl einfach nicht kommen will.

Ach ja, Esther hat beide Spiele gewonnen. Es war ihr Abend. Ansonsten haben wir noch jede Menge über die Messe geredet, denn Elisabeth war ja auch dort.


Nächste Woche gibt’s natürlich auch wieder einen Spielabend. Gäste sind erwünscht und herzlich willkommen. Doodle Anmeldung für den Spielabend am Dienstag 25. Oktober

Dienstag, 18. Oktober 2016

Urlaub und Messe

Mal kein Bericht vom letzten Spielabend sondern ein „kleiner“ Sonderbericht über den Besuch der SPIEL-Messe. Jawohl, der Zwanzgers-Clan war auch dieses Jahr in voller Familienstärke wieder für zwei Tage mit dabei. Wie letztes Jahr haben wir das mit einer Urlaubswoche verbunden. Letztes Jahr war Hamburg das Vorprogramm, diesmal haben wir gleich zwei Zwischenstationen eingelegt.

Zuerst mal ging es nach Köln, meinen Bruder besuchen. Inbegriffen war wie immer ein Besuch des Kölner Zoos, denn da arbeitet mein Bruderherz. Auch diesmal gab es da den „Verwandschafts-Bonus“. Zum einen konnten wir Giraffen füttern und ich kann euch sagen Giraffen haben echt lange Zungen (Modell „Frauenglück“). Ausserdem konnten wir im Tropenhaus auch noch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Ey, voll der Backstage-Pass, Aldder.

Von Köln ging es dann weiter um zwei Tage den Movie-Park in Bottrop zu besuchen. Was mir davon am meisten in Erinnerung bleibt ist: kaaaahaahaaalt, saukalt. Laut Wetterbericht hätten es 12 Grad werden sollen. Naja, das ist kein T-Shirt-Wetter mehr aber ja nicht kalt. Es wurden dann wohl nur 10 Grad irgendwann am Nachmittag aber mit Luftfeuchtigkeit und Wind war die gefühlte Temperatur eher nahe dem absoluten Nullpunkt. Das macht es nicht lustiger. Am Mittwoch haben wir uns dann wärmer angezogen aber der schönste Ort im Park war trotzdem das Cafè. Kinder, ihr seid gross genug. Geht selber, Mama und Papa trinken hier erstmal ein bis vier Tee/Kaffee/irgendwaswarmes!

Dann ist die Karawane weitergezogen nach Essen ins Hollyday Inn Express. Zimmertüre öffnen, Kinnladen fallen lassen. Wir hatten ja zu viert ein Hotelzimmer. Mit dem ausgeklappten Sofa als zweites Doppelbett war es da drin so eng, wenn die Sonne reinkam musste einer von uns raus. Sonne war aber nicht in diesem Urlaub. Das heisst, vielleicht ja schon, an den beiden Tagen auf der Messe hat man davon ja nichts mitbekommen. Gelernt haben wir am zweiten Tag jedenfalls, dass es nicht sehr lustig ist in einer U-Bahn, die gefüllt ist wie eine Sardinendose, wegen einer defekten Türe eine halbe Stunde im Tunnel zu stehen. Da wird es warm und zum Glück hat kein Fahrgast einen Koller gekriegt.

Jetzt aber zum Messebericht. 174‘000 Leute waren dieses Jahr auf der Messe. Zum Glück nicht alle an den Tagen als wir da waren. Voll war es natürlich wie immer. Es wird auch gefühlt nicht leerer, wenn man noch mehrere Tragetaschen mit Spielen trägt. Es gibt ja andere, die mit Sackkarren rumlaufen, auf denen dann vier oder fünf Klappkisten stehen. Schaut komisch aus aber wäre durchaus praktisch. Aber sooo viel kauf ich ja dort gar nicht ein :-) Eine kurzer Überblick für alle, die von der Messe nichts wissen. Die SPIEL ist eine Publikumsmesse, es dürfen also nicht nur Händler rein wie bei der Spielwarenmesse in Nürnberg. Es hat dort auch nicht wie in Nürnberg die ganze Bandbreite von Spielzeug sondern tatsächlich fast nur Spiele. Dazu kommen dann noch Comics und Sachen, die Leute für Live-Rollenspiele halt so brauchen (Kettenhemden, Streitaxtimitationen usw.). Hauptsächlich aber Spiele. Die Verlage zeigen ihre Neuheiten, Händler bieten neue und gebrauchte Spiele an, es kann gespielt und gekauft werden. Das mit dem Spielen ist nicht ganz so einfach, denn dazu braucht es einen leeren Tisch. Für den Familienkram findet sich da meistens schon was, bei den angesagten Freak-Sachen ist es schwierig bis aussichtslos. Aber eigentlich hat man (bzw ich) da eh keine Zeit, lange Spiele auszuprobieren. Denn wenn man „nur“ zwei Tage da ist braucht man die Zeit schon allein dafür um alle SECHS Hallen durchzuschauen. Ich muss aber eingestehen, dass wir auch nicht die volle Zeit anwesend waren. Spätestens um vier Uhr hatte ich immer mächtig Kopfweh. Ich vermute, dass es von der guten Messeluft kommt. Egal, es war auf jeden Fall wieder schön.

Natürlich sind wir nicht mit leeren Händen von der SPIEL zurückgekommen. Zugegebenermassen war sogar der Kofferraum ziemlich voll. Es waren aber auch noch ein Schwung Spiele dabei, die nicht für uns selber bestimmt sind. Ich zähle jetzt einfach mal auf, was ich mir bzw uns gegönnt habe.

Das Orakel von Delphi
Endlich wieder ein Feld. Stefan Feld, mein absoluter Lieblingsautor. Ich bin mal gespannt. Hab sogar ein echtes Autogramm auf dem Spiel BOAH EY!!!

First Class
Auch ein Blindkauf aber vom Hans-im-Glück-Verlag wird man doch eigentlich nie entäuscht.

Skylines
Noch ein Hans-im-Glück-Spiel, das hab ich gebraucht gekauft.

Great Western Trail
Das grosse Spiel von eggert-Spiele. Ein 4-Tatzen-Spiel d.h. es ist anspruchsvoll. Letztes Jahr hab ich mir Mombasa nicht gekauft, weil ich befürchtete, dass ich keine Mitspieler dafür finde. Jetzt hab ich einfach mal zugeschlagen und schau mal…

Camel up cards
Das Kartenspiel zum grossen Camel up. Das haben wir schon ausprobiert, abends im Hotel. Mein erster Eindruck ist, dass das grosse Brettspiel besser ist. Dafür ist das kleine Kartenspiel besser zum mitnehmen.

Noch mal!
Ein kleines Würfelspiel in der Tradition von Qwixx und Qwinto. Sehr schön aber ich glaube die beiden gefallen mir trotzdem einen Ticken besser.

Die Legenden von Andor – Die letzte Hoffnung
Für mich als bekennenden Andor-Fan natürlich ein Pflichtkauf. Wahrscheinlich werde ich es halt wieder allein spielen müssen aber damit kann ich leben.

Cottage Garden
Kenne ich auch nicht aber es gab gute Gründe zum Kauf: Es ist von Uwe Rosenberg, es hat Elemente von Patchwork und es hat als Thema „Gartenbau“. Frauen wollen so was spielen.

Der Herr der Ringe – Das Deckbauspiel
Vergesst Dominion, das hier ist viel cooler.

Orleans, die zweite Erweiterung + vier Sets neue Ortskarten
Obwohl ich ja nicht der grosse Erweiterungsfan bin – die musste ich haben. Orleans ist einfach ein geniales Spiel und die erste Erweiterung war schon super.

American Railroads
Wenn wir schon bei Erweiterungen sind… Für die German Railroads war ich zu geizig aber hier hab ich doch zugeschlagen. Ich bin einfach konsequent inkonsequenz.

Targi Erweiterung
Hab ich vorhin gerade geschrieben, dass ich kein Fan von Erweiterungen bin? Aber für Targi mach ich doch eine Ausnahme.

Mystery Rummy – Jekyll & Hyde
Die anderen drei Mystery Rummys hab ich ja schon, jetzt endlich auch diesen Fall, leider nur auf Englisch.

Exit – Die verlassene Hütte
Escape-Room-Spiele sind ja der grosse Hype in diesem Spielejahrgang. Ich fang mal klein an und schau mal, ob das was taugt.

Evolution – Der Einstieg
Das grosse Evolution hätte mich schon interessiert. Jetzt probier ich halt erst mal die kleine Version aus und mach dann vielleicht eine Evolution zum grossen Spiel J

Lost Legacy
Als Loveletter-Fan will ich das nun endlich mal ausprobieren. Letztes Jahr hab ich noch widerstanden.

Hai-Alarm
Das gab es beim einen Kauf kostenlos dazu. Meine Erwartungen sind also nicht allzu hoch (aber lustig schaut es aus).

Star Realms
Eine kleine günstige Schachtel mit einem fetzigen 2-Spieler-Deckbauspiel. Die App hab ich schon gespielt und es hat mir gefallen.

Die Welt
Endlich hab ich das Spiel halbwegs günstig gefunden. Europa und Finden sie Minden, jetzt gehört uns auch die Welt.

Grenzenlos
Das Spiel gab es für ganz kleines Geld und hat wohl was mit Geografie zu tun. Marco wollte es, also schauen wir es doch mal an.
 
Sag’s mir – Personen
Wir hätten ja Time's up Schweizer Edition und Time's up Family. Wegen Verpackungsschaden gab es diese Version so günstig, da haben wir sie halt auch noch mitgenommen denn: Time's up (bzw. Sag's mir) ist lustisch.

Prof. Marbles
Eigentlich kein Spiel sondern so eine Art Rush hour. Von dieser Art Spiel haben wir ja schon viele daheim, jetzt noch eins mehr. 

Norderwind
Das ist auch ein Schnäppchen gewesen. Ich finde zwar Sternenschiff Catan besser, das ist der Vorgänger, der nur für zwei Spieler war und etwas mehr Möglichkeiten hatte. Aber diese Version ist familientauglicher.

Ja und das war es dann auch schon. Schon? Schon! Es hätte noch soooo viele tolle Spiele gegeben aber auch dieses Jahr hab ich wieder den Stand nicht gefunden an dem man sich Zeit kaufen kann. Ausserdem beginnt das grosse Meta-Spiel jetzt erst. Wie bringe ich die neuen Spiele in die bereits vollen Regale?

Die neuen Spiele (wie auch die alten) wollen natürlich auch gespielt werden. Deswegen hoffen wir auf reichlich Besuch an unseren Spielabenden. Der nächste wäre bereits heute Abend! Hier nochmals der Link zur Anmeldung: