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Mittwoch, 16. März 2016

Spielabend 15. März - Die leidente Tochter in den Palästen von Carrara

Diesmal wird es ein ganz kurzer Beitrag. Wirklich!
Doch-doch, der Spielabend hat schon stattgefunden. Zwar ohne Gäste aber das hat uns ja noch nie davon abgehalten zu zweit zu spielen.
Gestern wäre ich aber sofort bereit gewesen auf den Spielabend zu verzichten. Der lkW war nämlich müüüüüüde. Die Nacht vorher hab ich versucht auf dem Sofa zu schlafen. Betonung auf "versucht". Ho-hooo, denken jetzt viele. Was hat er denn angestellt, dass er des Bettes verwiesen wurde? Natürlich nix, ich bin ja der lkW. Aber Töchterlein hat eine heftige Grippe und sie weiss wie man richtig leidet. Grosszügig wie ich nunmal bin hab ich meinen Platz an Esthers im Bett zur Verfügung gestellt. Obwohl Esther sich aufgeopfert hat und die Kindesversorgung in der Nacht übernommen hat konnte ich nicht schlafen. Wahrscheinlich aus Solitarität hab ich kein Auge zugekriegt.

Entsprechend waren Esther und ich gestern Abend auf dem Zahnfleisch. Überraschenderweise wollte Esther trotzdem spielen. Nun gut, dann halt doch. Ein schnelles Die Paläste von Carrara geht immer. Gestern ging aber nix mit schnell. Kaum ein Zug, der nicht unterbrochen war von Patientenbetreuung. Entspanntes Spielen ... ist anders. Am Ende hat Esther gewonnen und das hat sie sich verdient. Und obwohl es noch gar nicht so spät war haben wir darauf verzichtet mit einem anderen Spiel noch anzufangen. Dafür dann schlaaaaafen gehen tsssssss....

Und schon bin ich fertig! Ach ja, halt, stopp. Für nächste Woche setze ich jetzt mal keinen Spielabend an. Da sind wir gut beschäftigt und ab Donnerstag haben wir dann schon jede Menge Gäste über die Ostertage. Da können wir dann ganz viel spielen. Schööööööön. Vor dem nächsten Spielabend gehen natürlich wieder Einladungen raus.

Insofern wünscht euch "Spielen bei 20ers" schon mal ganz schöne Ostern!

Donnerstag, 10. März 2016

Spielabend 8. März - Chimera und Pandemic Legacy

Schon wieder Dienstag. Da hab ich sogar dran gedacht, in der Blogbeschreibung die Tatsache zu aktualisieren, dass wir jetzt immer mittwochs spielen... und dann ist es doch immer Dienstag. Und ich kann es grad ankündigen: nächste Woche spielen wir auch wieder am Dienstag weil Esther am Mittwoch keine Zeit hat. Mittwoch und Spielen - das scheint nicht zusammen zu passen.


Nun gut, Hauptsache ist ja immer noch, DASS gespielt wird. Angemeldet hatte sich "nur" Barbara und diesmal hab ich sogar ein kleines bisschen gehofft, dass sich niemand mehr sonst anmeldet. Psst, Geheimnis, das würde ich natürlich nie offen sagen ;-)

Wieso das? Drei ist ja eigentlich eine eher blöde Anzahl bei Spielen. Yepp, aber ich wollte endlich mal Chimera spielen. Chimera, von Abacus-Spiele, ist sozusagen Tichu für drei - und zwar nur und ausschliesslich für drei. Dass es gut ist, das wusste ich bereits seit dem Sauerland. Jetzt wollte ich es endlich mal wieder spielen. Esther war auch gespannt darauf. Sie mag ja Tichu "eigentlich" aber sie sagt, ihre Nerven halten das nicht aus. 

Bei Chimera gibt es sehr viele Ähnlichkeiten zu Tichu. Wer Tichu nicht kennt... der sollte sich zuerst mal schämen. Tichu ist das beste Kartenspiel überhaupt. Basta! Keine Diskussion (jedenfalls nicht mit mir). Bei Tichu spielen zwei Teams a' zwei Spielern gegeneinander und wollen über Stiche Punkte machen. Dazu kann man eine Vielzahl an verschiedenen Kartenkombinationen ausspielen, die nur jeweils durch gleiche Kombinationen (aber in höher) gestochen werden können. Vorteilhaft ist es, wenn man als Erster alle Karten ausgespielt hat, besonders wenn man dies zu Beginn der Runde angekündigt hat. Ganz blöd ist es, wenn man als Letzter noch Karten hat, denn dann gibt man alles an Karten (Handkarten und Stiche) ab.

Chimera ist wie gesagt ähnlich. Es gibt einige andere Kartenkombinationen und es gibt nur zwei statt vier Sonderkarten. Gespielt wird nun aber zwei (Jäger) gegen einen (Chimera). Und hier geht es vor allem darum als erster alle Karten loszuwerden. Punktekarten dabei noch im Stich zu haben ist dann noch der Zuckerguss. Wer allein spielt ist nicht vorgegeben sondern darauf bietet man. Das höchste Gebot gewinnt, wobei es nur die Gebote 20, 30 und maximal 40 gibt. Gewinnt die Chimäre, also der Einzelspieler gibt es das doppelte Gebot an Punkten plus eventuell einige Boni. Wird jedoch ein Jäger als erstes fertig gibt es den Bonus als Minus. Die Jäger können nie Punkte verlieren dafür gibt es bei einem Sieg auch nur 20 Punkte. Die Jäger spielen gemeinsam gegen die Chimäre aber die Punkte in den Stichen gehören einem immer selber und so kommt es schon mal vor, dass man den Partner übersticht wenn es um einen wertvollen Stich geht. Bei Tichu würde einem da die Freundschaft gekündigt :-)

Es gab ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen mir und Barbara. Esther hatte sich zu Beginn des Spiels ein paar mal erfolglos als Chimere versucht und war ordentlich in die Miesen gerutscht. Am Ende hatte ich die Nase vorn. Gefallen hat es allen. Wer Tichu mag, der mag auch Chimera. Eine klare Empfehlung von meiner Seite. Leider hört man kaum etwas von diesem tollen Spiel. 

Und jetzt möchte ich noch vom Mittwochabend berichten. Hmm? Ja, da war kein Spielabend - für euch. Für mich schon. Der lkW wollte Pandemic Legacy endlich zu einem Ende bringen. Ich hatte ja schon mehrfach davon geschrieben. Nun stand nur noch der zweite Versuch für den Dezember an. Das war also das definitiv letzte Mal, egal ob ich gewinne oder verliere, das Spiel ist fertig. Für immer.

Der erste Dezember-Versuch ging ja gründlich schief. Ich will ja nicht die Schuld bei jemand anderes suchen (vor allem, weil ich ja allein gespielt habe) aber... die Karten waren Schuld. Die hatten es wirklich nicht gut mit mir gemeint und somit ging das in die Hosen. Nun gut, vielleicht hatten die Karten ein schlechtes Gewissen bekommen und meinten, dass sie etwas gut zu machen hatten. Jedenfalls kamen die Karten genau so, wie ich sie brauchte. Trotz alledem wurde es wieder verdammt knapp. Aber ... ich hab es geschafft. YEAH!!! Olè-olè-olè SuperWalter Olè.

Ich war ja wahnsinnig gespannt, was das Spiel für Lobeshymnen für mich parat hatte und war dann schon etwas enttäuscht. Ich möchte hier nichts spoilern aber ich denke, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass es am Ende eine Bewertung der eigenen Leistung gibt. Dabei habe ich 461 von 1000 möglichen Punkten erreicht was nicht für Lobeshymnen gereicht hat. Bööööööö, nix SuperWalter :-(

Das Spiel ist nun sozusagen nur noch ein Erinnerungsstück im Regal. Insgesamt habe ich es 17x gespielt. Das bedeutet ich habe 7 Monate auf Anhieb geschafft und bei 5 Monaten brauchte ich einen zweiten Versuch. Zwei Monate hab ich auch beim zweiten Mal nicht geschafft. Die bösen M-Monate März und Mai. 17x war es spannend. Jetzt bleibt mir nur auf Season Two, die Fortsetzung, zu warten. Die wird aber wohl erst in frühestens einem Jahr erscheinen :'-( Naja, ich werde mich bis dahin halt mit einigen Bonus-Szenarien in Andor rumtreiben, die Solo-Varianten von Orleàns versuchen, da wäre noch Maus & Mystik im Regal, und und und

Keine Angst, mir wird nicht langweilig.

Ach ja, das Bild von Pandemic ist nicht von mir - wie auch die anderen Bilder wie meistens nicht. Ich vergesse erstens jedes Mal zu fotografieren und zweitens sind die Bilder im Netz eh viel besser. Bitte nicht verklagen!

Donnerstag, 3. März 2016

Spielabend 1. März – Die sieben fiesen Erben von Hoax

Tja, da sieht man es mal wieder. Da meint Mann es gut und will seine arme Frau entlasten und was passiert? Man (nicht Mann) lässt ihn nicht. Weil doch Dienstag der stressigste Tag für Esther ist wollten wir den Spielabend auf Mittwoch verlegen. Kommt doch da nicht eine Anmeldung von Barbara für den Dienstag rein noch bevor ich die Einladung für den Mittwoch verschickt habe. Was nun sprach Zeus bzw. ich. Mann muss Prioritäten setzen und deshalb wurde halt doch wieder am Dienstag gespielt. Kein Problem, sind ja eh Ferien (hier in Reiden). Ausnahmen bestätigen die Regel. Naja, jedenfalls hat Barbara sich grad wieder für den nächsten Dienstag angemeldet… Also mein Wille war da, Esther zu entlasten – aber hier die Einladung für nächsten Dienstag:

Zur Anmeldung von Barbara gesellten sich noch Daniela und Elisabeth. Das ergab also einen flotten Sechser. Ich hab ein kleines Spiel aus dem Regal geholt und eine ganz dicke Staubschicht runtergeblasen. Die Erben von Hoax. Gespielt zuletzt vermutlich im Jahre 2000. Das ist auch schon wieder ein paar Tage her. Esther und ich waren noch nicht allzu lange zusammen als wir das im Kreise einiger Freaks gespielt haben. Vor einiger Zeit meinte sie zu mir, dass es sie interessieren würde, ob sie heute, mit viel mehr Spielerfahrung, mit dem Spiel besser zurecht käme. Na, das kann man ja gerne mal ausprobieren.

Die Erben von Hoax ist ein Bluff-Spiel. Jeder Spieler erhält zu Beginn jeder Runde verdeckt eine Rolle zugeteilt. Es gibt sieben verschiedene Rollen (Baron, Richter, Mönch, Händler, Dieb, Magier, Bauer), jede Rolle gibt es 2x. Jede Rolle hat so ihre eigenen Fähigkeiten. Der Bauer kann sich z.B. einfach zwei Korn-Chips nehmen, der Baron zwei Geld oder er erhebt Steuern usw. Da ja keiner weiss, welche Rolle ich wirklich habe kann ich natürlich nach Herzenslust lügen. Wenn ich dran bin sag ich „Ich bin der Mönch und sammle die Kollekte ein“. Bin ich wieder dran behaupte ich „Ich bin der Dieb und klaue dir zwei Wein“. Mein Ziel ist es Sets aus den drei Chipsarten (Korn, Geld, Wein) zusammen zu kriegen. Damit darf ich dann einen anderen Spieler befragen und er muss mir vertraulich eine Rolle zeigen, die er/sie NICHT ist. Schon wird der Handlungsspielraum kleiner. Denn immer wenn ein Spieler behauptet „Ich bin…“ darf man das anzweifeln. Zweifeln mindestens die Hälfte der Spieler muss der Angezweifelte zeigen, was Sache ist. Hat z.B. Daniela behauptet „Ich bin der Dieb und…“ und wir anderen sagen „Du bist nicht der Dieb“ und Danielas echte Rolle (auf der Karte) ist wirklich nicht der Dieb, dann muss Daniela den Dieb abdecken und darf fortan nicht mehr die Rolle des Diebes wählen. Blöd ist es (für uns) wenn sie tatsächlich der Dieb ist. Dann deckt sie ihre Rollenkarte auf, sagt „Ätschibätsch“ und freut sich über drei Punkte. Das ist viel. Ich darf auch jederzeit einen Mitspieler anklagen „Du bist der Händler!“. Lieg ich richtig fliegt der Angeklagte raus, ich bekomme einen Punkt und alle seine Chips. War die Anklage falsch fliege ich raus. Das geht so lange, bis nur noch zwei Spieler übrig sind, die das Finale bestreiten. Der Sieger bekommt drei oder vier Punkte. Hat einer insgesamt 10 Punkte erreicht hat er (in dem Fall ich) gewonnen ansonsten gibt es eine neue Runde.

Die erste Runde lief seeeehr zäh. Bis man sich erst mal der verschiedenen Möglichkeiten der ganzen Rollen verinnerlicht hat dauert es eine Zeit lang. Es war schon die Überlegung, gar nicht mehr weiter zu spielen. Haben wir aber doch und dann ging es immer besser und flotter voran. Mir persönlich gefällt das Spiel sehr gut – ab der zweiten Runde. Hier kann man so herrlich nach Lust und Laune lügen und bluffen, man muss es sogar, sonst kommt man zu gar nichts. Auch die Meinung der anderen war zuletzt positiv, wenn auch Esther gemeint hat, dass es nicht ihr Lieblingsspiel wird.

Nachdem dann noch eine Weile über dies und das gequatscht wurde war dann nur noch Zeit für einen kleinen Absacker. Elisabeth hatte Die fiesen 7 dabei. Das hatten wir im Sauerland schon mal gespielt. Ein herrliches Spiel. Die Aufgabe ist soo einfach. So idiotisch einfach. Die Karten werden gleichmässig an die Spieler verteilt. Der Reihe nach deckt man eine Karte von seinem Stapel auf. Darauf hat es ein oder zwei Gangster. Dazu wird dann die Anzahl der aufgedeckten Gangster gesagt. Von 1 bis 7 und dann wieder zurück. Decke ich also die erste Karte auf, die einen Gangster zeigt, sage ich EINS. Nächste Karte ZWEI. Nächste Karte mit zwei Gangstern DREI VIER. Da fängt es dann aber auch schon an. Wenn ich zwei Gangster aufdecke wird der nächste Spieler übersprungen. Und wehe er zuckt und will doch was machen. Fehler! ÄÄÄÄÄ! Zonk! Alle Karten nehmen, neu anfangen. Dann gibt es noch Karten mit Gangstern am Handy. Da darf man dann die Zahl nicht sagen sondern nur Geräusche machen oder flüstern. Gangster mit einer auf sie gerichteten Pistole sagen gar nix. Handy- und Pistolengangster gibt es dann auch jeweils noch im Doppelpack. Aber das ganze kann ja wohl trotzdem nicht schwierig sein. Bis SIEBEN zu zählen und zurück ist ja wohl Kindergartenniveau – dachte ich. Hey, es ist unglaublich. Da kommst du dir vor wie der grösste Depp. So wenig Regeln, einfach ein bisschen zählen… und trotzdem geht es kaum je mal zwei Runden rum bevor einer einen Fehler macht. Wer seine letzte Karte ablegt hat gewonnen. Und ich weiss nicht mehr, wer es war. Ich jedenfalls nicht. Ich bin unbegabt bei diesem Spiel aber genau das macht es sehr, sehr lustig. Ein idealer Absacker.