Wieso noch mal Cottage Garden? Keine Angst (pffff)
ihr habt nichts verpasst, das ist nur wieder so ein geniales Wortspiel
von mir. Wir haben am Dienstag nämlich „Noch mal!“ von Schmidt und
„Cottage Garden“ von Edition Spielwiese gespielt.
Wir, das waren diesmal Esther, Elisabeth und ich, der lkW.
Fang ich mal mit Cottage Garden los. Neu und blind
gekauft auf der Messe. Verlag? Unbekannt, es ist ihre erste
Veröffentlichung. Autor? Sehr bekannt! Uwe Rosenberg, der Autor von
Agricola und anderen supergummiguten Spielen. Das hat mich
zum Kauf gebracht und ausserdem das Thema: wir bepflanzen kleine
Gartenparzellen jöööööööö, wie härzig. Nun bin ich ja nicht so der
Gartenfetischist – wobei ich diesen Sommer bemerkt habe, das
Unkrautzupfen etwas entspannendes hat. Nö, es ist mehr so, dass
mit diesem Thema die vorwiegend weiblichen Gäste unseres Spielabends
zufrieden sein dürften. Mit Krieg, Zombies und Orks krieg ich hier
(leider) niemand an den Tisch. Ausserdem schaut Cottage Garden noch aus
wie Patchwork für vier Spieler und Patchwork finde
ich ja ein richtig schönes Spiel für zwei.
Cottage Garden spielt sich locker-luftig-leicht. In
der Mitte liegen 4x4 Blümchenteile in den verschiedensten Formen aus.
Der Gärtner, der ausschaut wie ein gewöhnlicher Würfel (immerhin grün)
läuft bei jedem Zug eines Spielers eine Spalte/Reihe
weiter immer um diese Auslage rum und aus der betreffenden Reihe/Spalte
darf sich der Spieler dann ein Teil nehmen. Aufgefüllt wird erst, wenn
nur noch höchstens ein Teil in dieser Reihe liegt. Man hat also die
Auswahl zwischen zwei bis vier Teilen, die in
ihrer Grösse von 1 bis 6 Feldern vorhanden sind. Alternativ dazu kann
man immer auch einen Blumentopf nehmen. Der ist zwar nur ein Feld gross,
bringt dafür aber einen Punkt. Das gewählte Teil muss man dann sofort
in seinem kleinen Garten anpflanzen. Jeder
Mitspieler hat zwei so Gartenplättchen mit 5x5 Feldern. Auf diesen
Gärten sind noch Blumentöpfe und Pflanzglocken aufgezeichnet. Die darf
man zwar überbauen, man(n und frau) will es aber nicht, denn wenn ein
Garten abgerechnet wird, gibt es für jeden sichtbaren
Blumentopf einen Punkt und für jede Pflanzenglocke sogar deren zwei.
Abgerechnet wird, wenn alle leeren Felder bebaut sind. Um eventuelle
Lücken zu schliessen haben die Spieler auch noch Katzen-Chips!!! Ein
weiter Level auf der Jööööö-Niveau. Einfach eine
Katze ins Beet setzen und schon kackt sie… äh nein, schon ist das Feld
besetzt. Dann nimmt man sich ein neues leeres Gartenplättchen und
pflanzt munter weiter für Ruhm, Ehre, Siegpunkte und dreckige Hände. Das
Ganze geht so lange, bis der feine Herr Gärtner
fünfmal um die Auslage gelaufen ist. Danach geht das Spiel weiter, bis
jeder seine beiden Gartenfelder voll hat. Neue Gartenplättchen gibt es
nicht mehr. Weil es bei jedem Zug ab dann zwei Minuspunkte gibt, sollte
man sich nicht allzu lange Zeit lassen, die
Gärten voll zu kriegen. Dann gugste uff die Siepunkte und – ganz
innovativ – der mit den meisten davon hat gewonnen.
Ich muss sagen, mich hat das Spiel enttäuscht. Es
ist aber schon ein gutes Spiel. Leider sind da einige Punkte, die für
mich persönlich … ja was eigentlich? Schlecht? Langweilig? Irgendwie
sowas. Das Spiel hat null Interaktion, jeder spielt
für sich und pflanzt so vor sich hin. Das Spiel hat null Höhepunkte.
Ich kann ja immer was nehmen und eins der Plättchen krieg ich
normalerweise schon immer unter. Es geht um Siegpunkte. Jeder macht so
seine Siegpunkte und am Ende vergleicht man und einer
oder eine hat halt dann ein bisschen mehr als die anderen und hat
deshalb gewonnen. Mir fehlen die Emotionen. Genau, das ist es. Das ist
das, was warum mich das Spiel enttäuscht. Es ist ein hübsches
Familienspiel das keinem wehtut. Und sowas langweilt mich.
Da würfel ich inzwischen lieber und kann dann jubeln oder fluchen.
Apropos würfeln. Genialer Übergang zum nächsten
Spiel: Noch mal! von Inka & Markus Brand. Die beiden haben ja schon
tolle Spiele entwickelt wie z.B. Village. Noch mal! ist dagegen leichte
Kost und ist mit Qwixx oder Qwinto zu vergleichen.
Sogar sehr gut zu vergleichen. Für mich wirkt es fast wie eine Kreuzung
aus den beiden Spielen. Nachdem ich die beiden Spiele sehr gern mag ist
das aber ja nichts schlechtes. Bei Noch mal! hat jede Mitspielerin (ich
wechsle der Gerechtigkeit halber jetzt mal
zur weiblichen Form) ihr eigenes Blatt. Auf dem Blatt hat es Felder in
fünf schlecht gewählten Farben. Bei schlechtem Licht sind orange und rot
schwierig auseinander zu halten. Das Blatt hat 15 Spalten und 7 Zeilen,
jedes Feld hat eine der fünf Farben und
gleichfarbige Felder bilden Blöcke aus 1 bis 6 Feldern Grösse. Wer am
Zug ist würfelt mit den sechs Würfeln. Das sind drei Zahlenwürfeln (1-5
und ein Joker) und drei Farbwürfel (die fünf Farben und ein Farbjoker).
Der Spieler… Stop. Die Spielerin nimmt einen
Zahlen- und einen Farbwürfel und darf die entsprechende Menge Felder
auf dem Blatt abkreuzen. Die Mitspieler dürfen sich aus den verbliebenen
vier Würfeln auch was zusammenbasteln. Die abzukreuzenden Felder müssen
im gleichen Farbblock sein und man darf keine
Zahlen verfallen lassen. Es gibt Punkte für volle Spalten, je weiter
aussen umso mehr, denn man fängt in der Mitte des Blattes an. Wer eine
Spalte zuerst voll hat, bekommt mehr Punkte. Alle Felder einer Farbe
abgekreuzt zu haben bringt auch Punkte ein. Nicht
abgekreuzte Felder mit einem Stern bringen am Ende Minuspunkte. Zu Ende
ist, wenn eine Spielerin zwei Farben voll hat.
Gefällt mir. Gefällt mir sogar gut. Gefällt mir so
gut wie Qwixx. Gefällt mir nicht ganz so gut wie Qwinto. Das ist mein
Fazit. Es hat weniger Emotionen wie die beiden anderen Spiele. Bis kurz
vor Ende kann ich eigentlich jeden Würfelwurf
irgendwie brauchen. Erst zum Ende hin kann man fluchen, weil die
gewünschte Zahl einfach nicht kommen will.
Ach ja, Esther hat beide Spiele gewonnen. Es war
ihr Abend. Ansonsten haben wir noch jede Menge über die Messe geredet,
denn Elisabeth war ja auch dort.
Nächste Woche gibt’s natürlich auch wieder einen Spielabend. Gäste sind erwünscht und herzlich willkommen. Doodle Anmeldung für den Spielabend am Dienstag 25. Oktober
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