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Donnerstag, 20. Oktober 2016

Spielabend 18. Oktober – Noch mal Cottage Garden

Wieso noch mal Cottage Garden? Keine Angst (pffff) ihr habt nichts verpasst, das ist nur wieder so ein geniales Wortspiel von mir. Wir haben am Dienstag nämlich „Noch mal!“ von Schmidt und „Cottage Garden“ von Edition Spielwiese gespielt. Wir, das waren diesmal Esther, Elisabeth und ich, der lkW.

Fang ich mal mit Cottage Garden los. Neu und blind gekauft auf der Messe. Verlag? Unbekannt, es ist ihre erste Veröffentlichung. Autor? Sehr bekannt! Uwe Rosenberg, der Autor von Agricola und anderen supergummiguten Spielen. Das hat mich zum Kauf  gebracht und ausserdem das Thema: wir bepflanzen kleine Gartenparzellen jöööööööö, wie härzig. Nun bin ich ja nicht so der Gartenfetischist – wobei ich diesen Sommer bemerkt habe, das Unkrautzupfen etwas entspannendes hat. Nö, es ist mehr so, dass mit diesem Thema die vorwiegend weiblichen Gäste unseres Spielabends zufrieden sein dürften. Mit Krieg, Zombies und Orks krieg ich hier (leider) niemand an den Tisch. Ausserdem schaut Cottage Garden noch aus wie Patchwork für vier Spieler und Patchwork finde ich ja ein richtig schönes Spiel für zwei.

Cottage Garden spielt sich locker-luftig-leicht. In der Mitte liegen 4x4 Blümchenteile in den verschiedensten Formen aus. Der Gärtner, der ausschaut wie ein gewöhnlicher Würfel (immerhin grün) läuft bei jedem Zug eines Spielers eine Spalte/Reihe weiter immer um diese Auslage rum und aus der betreffenden Reihe/Spalte darf sich der Spieler dann ein Teil nehmen. Aufgefüllt wird erst, wenn nur noch höchstens ein Teil in dieser Reihe liegt. Man hat also die Auswahl zwischen zwei bis vier Teilen, die in ihrer Grösse von 1 bis 6 Feldern vorhanden sind. Alternativ dazu kann man immer auch einen Blumentopf nehmen. Der ist zwar nur ein Feld gross, bringt dafür aber einen Punkt. Das gewählte Teil muss man dann sofort in seinem kleinen Garten anpflanzen. Jeder Mitspieler hat zwei so Gartenplättchen mit 5x5 Feldern. Auf diesen Gärten sind noch Blumentöpfe und Pflanzglocken aufgezeichnet. Die darf man zwar überbauen, man(n und frau) will es aber nicht, denn wenn ein Garten abgerechnet wird, gibt es für jeden sichtbaren Blumentopf einen Punkt und für jede Pflanzenglocke sogar deren zwei. Abgerechnet wird, wenn alle leeren Felder bebaut sind. Um eventuelle Lücken zu schliessen haben die Spieler auch noch Katzen-Chips!!! Ein weiter Level auf der Jööööö-Niveau. Einfach eine Katze ins Beet setzen und schon kackt sie… äh nein, schon ist das Feld besetzt. Dann nimmt man sich ein neues leeres Gartenplättchen und pflanzt munter weiter für Ruhm, Ehre, Siegpunkte und dreckige Hände. Das Ganze geht so lange, bis der feine Herr Gärtner fünfmal um die Auslage gelaufen ist. Danach geht das Spiel weiter, bis jeder seine beiden Gartenfelder voll hat. Neue Gartenplättchen gibt es nicht mehr. Weil es bei jedem Zug ab dann zwei Minuspunkte gibt, sollte man sich nicht allzu lange Zeit lassen, die Gärten voll zu kriegen. Dann gugste uff die Siepunkte und – ganz innovativ – der mit den meisten davon hat gewonnen.

Ich muss sagen, mich hat das Spiel enttäuscht. Es ist aber schon ein gutes Spiel. Leider sind da einige Punkte, die für mich persönlich … ja was eigentlich? Schlecht? Langweilig? Irgendwie sowas. Das Spiel hat null Interaktion, jeder spielt für sich und pflanzt so vor sich hin. Das Spiel hat null Höhepunkte. Ich kann ja immer was nehmen und eins der Plättchen krieg ich normalerweise schon immer unter. Es geht um Siegpunkte. Jeder macht so seine Siegpunkte und am Ende vergleicht man und einer oder eine hat halt dann ein bisschen mehr als die anderen und hat deshalb gewonnen. Mir fehlen die Emotionen. Genau, das ist es. Das ist das, was warum mich das Spiel enttäuscht. Es ist ein hübsches Familienspiel das keinem wehtut. Und sowas langweilt mich. Da würfel ich inzwischen lieber und kann dann jubeln oder fluchen.

Apropos würfeln. Genialer Übergang zum nächsten Spiel: Noch mal! von Inka & Markus Brand. Die beiden haben ja schon tolle Spiele entwickelt wie z.B. Village. Noch mal! ist dagegen leichte Kost und ist mit Qwixx oder Qwinto zu vergleichen. Sogar sehr gut zu vergleichen. Für mich wirkt es fast wie eine Kreuzung aus den beiden Spielen. Nachdem ich die beiden Spiele sehr gern mag ist das aber ja nichts schlechtes. Bei Noch mal! hat jede Mitspielerin (ich wechsle der Gerechtigkeit halber jetzt mal zur weiblichen Form) ihr eigenes Blatt. Auf dem Blatt hat es Felder in fünf schlecht gewählten Farben. Bei schlechtem Licht sind orange und rot schwierig auseinander zu halten. Das Blatt hat 15 Spalten und 7 Zeilen, jedes Feld hat eine der fünf Farben und gleichfarbige Felder bilden Blöcke aus 1 bis 6 Feldern Grösse. Wer am Zug ist würfelt mit den sechs Würfeln. Das sind drei Zahlenwürfeln (1-5 und ein Joker) und drei Farbwürfel (die fünf Farben und ein Farbjoker). Der Spieler… Stop. Die Spielerin nimmt einen Zahlen- und einen Farbwürfel und darf die entsprechende Menge Felder auf dem Blatt abkreuzen. Die Mitspieler dürfen sich aus den verbliebenen vier Würfeln auch was zusammenbasteln. Die abzukreuzenden Felder müssen im gleichen Farbblock sein und man darf keine Zahlen verfallen lassen. Es gibt Punkte für volle Spalten, je weiter aussen umso mehr, denn man fängt in der Mitte des Blattes an. Wer eine Spalte zuerst voll hat, bekommt mehr Punkte. Alle Felder einer Farbe abgekreuzt zu haben bringt auch Punkte ein. Nicht abgekreuzte Felder mit einem Stern bringen am Ende Minuspunkte. Zu Ende ist, wenn eine Spielerin zwei Farben voll hat.
 
Gefällt mir. Gefällt mir sogar gut. Gefällt mir so gut wie Qwixx. Gefällt mir nicht ganz so gut wie Qwinto. Das ist mein Fazit. Es hat weniger Emotionen wie die beiden anderen Spiele. Bis kurz vor Ende kann ich eigentlich jeden Würfelwurf irgendwie brauchen. Erst zum Ende hin kann man fluchen, weil die gewünschte Zahl einfach nicht kommen will.

Ach ja, Esther hat beide Spiele gewonnen. Es war ihr Abend. Ansonsten haben wir noch jede Menge über die Messe geredet, denn Elisabeth war ja auch dort.


Nächste Woche gibt’s natürlich auch wieder einen Spielabend. Gäste sind erwünscht und herzlich willkommen. Doodle Anmeldung für den Spielabend am Dienstag 25. Oktober

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