Feiertage sind schön, da hat man Zeit. Hmm,
anscheinend nicht alle, denn zum Spielabend kamen keine Gäste.
Normalerweise haben wir dann früher angefangen und mit den Kindern was
gespielt. Gestern Abend haben wir auch früher angefangen aber
mit ohne Kinder. Zum Spiel des Abends hatten wir nämlich Great Western
Trail auserkoren und dat is nix für Kinners, dat is wat für die Grossen.
Great Western Trail ist die grosse Neuheit von Eggertspiele und ist ein 4-Tatzen-Spiel, das ist ihre höchste Niveaukategorie. Der Autor ist Alexander Pfister und der Kerl hat wirklich einen Lauf. Mombasa ist ja von ihm oder auch Port Royal oder Broom Service. Lauter schöne Spiele (und das von einem Österreicher).
Zuerst ein kleiner Sprung in die nahe
Vergangenheit. Am Samstag war ich an der Spielenacht in Roggwil und hab
dort auch schon Great Western Trail gespielt. Wir waren zu viert und
weil wir eine kleine Regel übersehen haben ging das Spiel
um einiges länger als normal. Nachdem ich eine Stunde lang die Regeln
erklärt hatte brauchten wir für das Spiel dann satte vier Stunden.
Aaaaaber… es hat niemand gestört. Das Spiel hat allen so gut gefallen,
dass es niemand gestört hat, dass es so lang ging.
Ich hatte natürlich als Erklärbär einen klaren Vorteil – deshalb wurde
ich dann auch Letzter.
Zurück zu gestern Abend. Um sieben hab ich
angefangen die Regeln zu erklären. Esther begreift sie schnell und will
sogar, dass ich schneller erkläre. Der Grundmechanismus ist ja auch sooo
simpel. Mit dem Cowboy ziehen, die Aktionen des
Zielfeldes machen, Karten nachziehen und schon ist der Zug fertig. Voll
easy. Und dann kommen die Kleinigkeiten und die Erklärung der Aktionen.
Und plötzlich ist es acht als wir mit dem spielen anfangen.
Zu zweit sind wir natürlich viel schneller durch
aber knappe drei Stunden sind es dann doch wieder. Wir brauchen aber
immer länger als die angegebene Spielzeit auf der Schachtel, daran haben
wir uns schon gewöhnt. Esther ist begeistert
vom Spiel, es ist genau nach ihrem Geschmack. Am Ende langt es dann für
einen Sieg für mich aber ich hatte ja Erfahrungsvorsprung.
Worum geht’s eigentlich? Wir laufen mit unserer
Cowboyfigur eine Strecke von Texas nach Kansas City ab. Der Cowboy hat
Rinder in Form von Karten dabei. In Kansas City werden die Viecher dann
auf die Eisenbahn verladen und ich Richtung Westen
transportiert. Auf dem Weg von Texas nach Kansas liegen
Gebäudeplättchen auf denen wir Aktionen ausführen können. Mit diesen
Aktionen können wir neue Gebäude bauen, Personal einstellen, Rinder
kaufen, Eisenbahn bewegen und und und. Viele Sachen, die man machen
kann und will. Siegpunkte gibt es erst ganz am Ende und natürlich für
ganz viel verschiedene Sachen. Great Western Trail bietet sehr viel Raum
um unterschiedliche Strategien auszuprobieren.
Ich bin begeistert vom Spiel – und wundere mich
eigentlich fast ein bisschen drüber. Zuletzt hab ich ja öfters
angemerkt, dass es mich langweilt, wenn es einfach nur drum geht, dass
einer am Ende ein paar Siegpunkte mehr hat. Wenn es eigentlich
keine schlechten Aktionen gibt sondern nur gute und bessere Aktionen.
Wenn kaum Interaktion im Spiel ist und damit kaum Emotionen. All diese
Sachen kann ich Great Western Trail vorwerfen. Es gefällt mir aber trotzdem,
wahrscheinlich aufgrund der vielen Möglichkeiten,
die es einem bietet. Auch allen anderen hat es bisher gefallen. Also:
es ist gut!
Nächste Woche ist auch wieder Spielabend. Wenn es
auch schön ist zu zweit zu spielen würden wir uns trotzdem über Gäste
freuen.
Anmeldung hier: Anmeldung zum Spielabend Dienstag 8. November
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen