Normalerweise geht es ja bei unseren Spielabenden
eher gemütlich zu. Manchmal vielleicht sogar zu gemütlich wenn der lkW
mal wieder besonders gründlich nachdenkt und ins Wachkoma verfällt. Oder
wenn sich die Damen in irgendwelche nicht
spielrelevante Gespräche verwickeln. Für sowas war gestern keine Zeit.
Da war Konzentration gefragt und Geschwindigkeit. Aber sowas von.
Eigentlich wären wir zu sechst gewesen aber diese
Grippewelle kennt keinen Anstand und dezimiert sogar unsere Gäste. An
dieser Stelle gute Besserung an Barbara und Elisabeth. So waren dann
halt „nur“ noch Daniela und Priska da.
Priska hatte drei Spiele mitgebracht. Vielleicht
hatte sie Angst, dass wir hier nicht genug davon haben. Da ich aber alle
drei noch nicht gespielt hatte kamen die drei gleich mal auf den Tisch.
Es handelte sich ausschliesslich um kleine,
kurze Spiele, bei denen es dann auch noch schnell gehen muss.
Angefangen haben wir mit der grössten Kiste: Match Madness. Das Material
ist ansprechend. Jeder erhält fünf … hmm… nennen wir sie mal Klötze. Von
der Form her sind es zwei Würfel, die zusammengeklebt
wurden. Und wie bei wenn es Würfel wären sind Farben aufgebracht. Nun
wird eine Aufgabenkarte aufgedeckt und alle probieren gleichzeitig am
schnellsten das gezeigte Muster mit ihren Klötzen nachzubauen. Das
klappt recht gut, ist aber recht glücksabhängig.
Man probiert halt was aus und wenn man the Lucky One ist, dann war es
der richtige Klotz am richtigen Platz und der Rest läuft fast von
allein. Wenn man der nicht so lucky one ist, dann war es der falsche
Klotz zu Beginn und erst beim letzten Teil merkt man
dann, dass es nicht aufgeht und kann nochmal von vorn anfangen bzw.
könnte, denn inzwischen ist so ein garstiger Glückspilz sicherlich schon
wieder fertig. Hat trotzdem mal Spass gemacht, hat nicht wehgetan und
war ja auch ruckzuck schon fertig. Und ich hab
gewonnen, nur um diese wichtige Information nicht zu unterschlagen.
Weiter ging es mit Do De Li Do. Hier geht’s zwar
nicht hektisch zu aber zügig. Zügig legen wir nämlich reihum Karten von
unserem Stapel auf drei Stapel in der Tischmitte. Die Karten zeigen
verschiedene Tiere in verschiedenen Farben. Gibt
es von einem Tier oder einer Farbe eine Mehrheit auf den drei obersten
Karten muss der aktive Spieler die Mehrheit beim Namen nennen z.B.
„Weiss!“ oder „Pinguin!“. Gibt es keine Mehrheit, dann sagt man nicht
nichts sondern „Nichts!“. Gibt es aber mehrere Mehrheiten,
dann muss man „Do De Li Do!“ sagen. Wer einen Fehler macht nimmt die
Karten aus der Mitte und hat nun einen grösseren Stapel. Das ist
schlecht, denn wenn der Stapel leer ist gewinnt man. Um das Ganze noch
etwas anspruchsvoller zu machen gibt es noch die Schildkröten.
Die sind ja nicht so schnell und deswegen muss man vor jede Antwort
noch ein „öh!“ setzen, pro Schildkröte wohlgemerkt. Da gibt man dann
schon mal so geistreiche Sachen wie „öh öh Do De Li Do!“ Und zu so einer
Prosa sollte man dann auch noch zügig kommen.
Krokodile fordern dann auch noch schnelle Reaktionen. Hat ziemlich
Laune gemacht. Es ist ein sehr ähnliches Spielgefühl wie bei Die fiesen
7, das ich vielleicht noch einen Ticken besser benoten würde. Gewonnen
hat Daniela aber das sind natürlich Nebensächlichkeiten
;-)
Dann kamen noch die Micro Robots zum Zuge. Da hat
man einen kleinen, aus vier Teilen zusammengesetzten Spielplan mit
Feldern mit Würfelzahlen und Farben. Es wird ein Startfeld und ein
Zielfeld ausgewürfelt und nun suchen alle einen Verbindungsweg
zwischen diesen beiden Feldern. Bewegen darf man die Spielfigur
gedanklich beliebig weit jeweils senkrecht oder waagrecht zu einem Feld,
das entweder die gleiche Zahl oder die gleiche Farbe aufweist. Wer als
erstes einen Weg gefunden hat muss es dann noch
beweisen. Hey, was für ein Spiel! Ich kann mich grade nicht erinnern
bei einem anderen Spiel jemals so derartig chancenlos gewesen zu sein.
Da fehlt mir irgendwie der Blick dafür. Ich hab also nicht gewonnen, es
fällt mir aber grad auch nicht mehr ein, wer
die Glückliche war.
Und damit kommen wir schliesslich zum „grossen“
Spiel des Abends: Escape Room – Das Spiel. Und zwar war das zweite
Szenario „Virus“ an der Reihe. Das erste Szenario hatten wir ja im
Kreise der Familie gespielt und uns über die Elektronik
geärgert, die uns ausgebremst hat (siehe einen früheren Post). Egal,
gestern gab es jedenfalls keine Probleme. Daniela und Priska hatten
beide noch keine Erfahrung mit Escape-Spielen, sie haben sich aber sehr
gut geschlagen. Wir alle waren toll :-) und so lösten wir den Fall
mit einer Restzeit von gut 2 Minuten. Den ersten Code fanden wir so
schnell, dass wir uns schon wunderten. Der zweite Code beschäftigte uns
dann so lange, dass wir bzw. ich nicht mehr dachten,
dass wir das noch schaffen können. Code drei ging dann aber wieder
ruckizucki. Und WOW!, das war wieder ein tolles Erlebnis. Einfach ein
sagenhaftes Gefühl, wenn man nach einer Stunde konzentrierten Rätselns
die Siegesfanfare bekommt. Mehr möchte ich dazu
nicht schreiben sonst würde ich ja spoilern.
Nächste Woche würden wir auch wieder alle begrüssen, die nicht mit Grippe flach liegen:
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