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Mittwoch, 23. November 2016

Spielabend 22. November – Ein Raptor erster Klasse

Ich komme ja aus dem Schreiben gar nicht mehr raus. Da hab ich die letzten beiden Mittagspausen an meiner Zusammenfassung Sauerland geschrieben und jetzt steht schon gleich wieder ein Spielabendbericht an. Der Spielabend war spontan. Eigentlich war ich ja jetzt erst eine Woche lang spielen aber um den After-Sauerland-Blues zu lindern wurde halt trotzdem ein bisschen gespielt. 

Wenn man schon nur zu zweit ist, dann macht man am Besten auch Spiele für zwei. Und da hab ich doch was Neues aus dem Nordenmitgebracht: Raptor. Ich finde das Spiel ja sowas von genial. Leider wird meine Begeisterung nicht sonderlich geteilt. Esther und ich haben zwei Partien gespielt. Jeder hat einmal die Rolle der Forscher übernommen und einmal die der Dinosaurier. Gewonnen haben jedesmal die Forscher. So eine alleinerziehende Dino-Mama hat es schon schwer. Im Sauerland hab ich es ja zweimal falsch gespielt. Da durfte der Spieler mit seinen Forschern nur eine aggressive Aktion machen. Korrekt ist aber, dass JEDER Forscher eine solche machen darf. Das macht es für die Forscher deutlich leichter. Familie Dino hat natürlich wieder niemand gefragt. „He, sterbt halt aus wenn's euch nicht passt!“. Ich hoffe immer noch die Familie überzeugen zu können, dass Raptor das coolste Zweierspiel seit langem ist, denn ich will das wieder spielen.

Danach dann ein bisschen gemütlich Zug fahren mit First Class von Hans im Glück. Zweimal im Sauerland gespielt, jetzt das erste Mal mit Esther. Es war aber irgendwie komisch. Obwohl sich rein gar nichts ändert ob man das Spiel zu viert oder zu zweit spielt hat es sich trotzdem irgendwie anders angefühlt. Als wenn man viel weniger Aktionen hätte. Hat man aber nicht. Alles wie gehabt. 18 Karten ziehen, Spiel vorbei. Zu zweit geht das richtig schnell. Ich hab mit meinen veredelten Zügen + Spielendekarten gewonnen. Esther hatte dafür eine schöne Bahnstrecke. Dafür, dass sie es zum ersten Mal gespielt hat, hat sie sich gut geschlagen. Zu zweit ist nur blöd, dass ein Spieler wohl auf den Zugausbau setzt und der andere auf die Strecke. Die Rollen sind dann vergeben und man kommt sich nicht in die Quere. Das ist zu viert schon besser. Wir haben mit den Modulen A und B gespielt. Beim nächsten Mal möchte ich dann aber ein neues Modul kennenlernen.

Nächste Woche ist dann wieder ein ganz normaler Spielabend bei dem wir uns über Mitspieler freuen würden. Wir bitten wie immer um Anmeldung:
 

 

Dienstag, 22. November 2016

Sauerland 2016 – Rückblick

Vorsicht, es folgt ein langer Text.
 
Ich bin wieder da. Zurück aus Usseln im Sauerland. Wie jedes Jahr seit x Jahren hab ich dort eine Woche lang gespielt. Natürlich hab ich nicht nur gespielt. Ich hab auch geschlafen, allerdings schlecht und zu wenig. Uuuuund ich hab gegessen und getrunken. Von beidem zu viel und zwar nicht vom gesunden Zeug. Vor allem aber wurde gespielt, gespielt, gespielt. 

Das Wetter war super, die meiste Zeit war es grau in grau und es regnete. Da bleibt man (ich) doch gerne drin und spielt. Nicht, dass mich irgendein Prachtwetter jemals nach draussen gelockt hätte in all den Jahren. 
 
Die schweizer Delegation reiste in derselben Zusammensetzung an wie letztes Jahr. Esther kam mit Marco und Michelle wieder bis Montag mit, Karin blieb die ganze Woche und ihr Mann Christoph kam am Donnerstag nach.

In dieser einen Woche (bzw. 10 Tagen) ist das Hotel fest in Spielerhand. Platz gibt es keinen mehr, alles Stammkunden. Und so sieht und trifft man jedes Jahr dieselben Leute und das ist auch gut so. Viele Freundschaften sind hier entstanden und ohne sie wären die Spielferien nur halb so schön.

Jetzt aber mal zum wichtigen, den Spielen. Was hat der lkW denn alles so in dieser Woche gespielt? Also los:

X nimmt – die hundertzwölftausendste Variante von 6 nimmt. Wie alle anderen ist sie überflüssig. Es geht nichts übers Orginal.
Kribbeln – Ein Würfelspiel ähnlich wie Kniffel/Yatzee aber viel besser. Hab ich mir gegönnt.
Unter Spannung – alte Männer wie ich mögen nicht hektisch spielen, wir mögen es lieber gemütlich. Ausser bei Ligretto, da mach ich eine Ausnahme. Wer es aber schnell mag, dem wird Unter Spannung gefallen.
Chariot Race – Ich hab es zwar gewonnen aber das hat mich nicht umgehauen. Da hätte ich mir mehr erwartet. Vielleicht lag es aber auch am Zeitpunkt. Am Freitagabend nach Mitternacht, nach einem halben Arbeitstag und sieben Stunden Fahrt ist man einfach schwer zu begeistern. 

Deshalb ging es dann am Samstag weiter und zwar mit
Great Western Trail – meine dritte Partie und bisher hat es allen Mitspielern gefallen. Diesmal hab ich sogar gewonnen. Es war eins der Spiele, die am meisten gespielt wurden.
Gämsh Alpin – ein schweizer Kartenspiel, jetzt von Zoch mit erweiterten Regeln herausgebracht. Dazu das Highlight der Woche: wir haben zu sechst gespielt, drei Zweierteams. Ich hab mit Tochter Michelle (10) gespielt. Wer am schnellsten ein Quartett zusammengegrapscht hat gibt seinem Spielpartner ein vereinbartes, geheimes Zeichen, damit der Partner dann Gämsh sagen kann und gewinnt. Unser vereinbartes Zeichen war jammern. Michelle hat wohl andere Vorstellungen von jammern wie ich. Mitten im Spiel plötzlich ein „FUCK YOU!“ Laut und deutlich. Sehr laut, sehr deutlich. Schlagartig Ruhe im gesamten Raum und grosse Augen. Wem gehört dieses Kind?
Zum Samstagsabschluss dann noch ein Can’t Stop! Ein Klassiker zur Mitternacht. Marco hat gewonnen und musste als Sieger ins Bett geschickt. 

Den Sonntag haben wir dann mit einem Partiespiel begonnen. Word Slam vom Kosmos-Verlag. Begriffe erklären ohne ein Wort zu sagen und auch ohne Pantomime. Nur mit Karten (Nomen, Verben, Adjektive) müssen die Teammitglieder schneller auf die Lösung kommen als das Gegnerteam, das gleichzeitig den selben Begriff erklärt bekommt aber wahrscheinlich mit anderen Karten. Hat mir gut gefallen obwohl es eigentlich nicht meine Art von Spiel ist.
Dr. Gomb war dann dran. Ein kleines ausländisches Kartenspiel. Es war nicht besonders und deshalb hab ich auch schon total vergessen, worum und wie es ging.
Les Poilus – Dieses Spiel hat mich schon lange interessiert. Jetzt konnte ich es endlich kaufen und ausprobieren. Ein kooperatives Spiel in dem wir versuchen gemeinsam den Terror des ersten Weltkriegs zu überstehen. Sehr abstrakt aber es zieht einen trotzdem ziemlich runter. Gut gemachtes Spiel das wir im dritten Anlauf dann auch mal geschafft haben.
Nerdy Inventions – Und wieder ein kleines ausländisches Kartenspiel, das man getrost wieder vergessen kann.
Dream Islands – Ein unkompliziertes Familienspiel, das nicht wehtut. Kann man spielen, tut nicht weh, in drei Monaten spricht keiner mehr davon.
No Siesta! – Das Würfelspiel zu La Granja (das ich leider immer noch nicht gespielt habe). Das Würfelspiel fand ich jetzt ganz nett aber begeistert bin ich nicht. Da sind irgendwie keine Emotionen drin.
Jolly & Roger – Ein Zweierspiel von Abacus als Abschluss des Sonntags. Auch hier passt der Begriff „nett“.

Am Montag hab ich vergessen zu fotografieren und deshalb muss ich meine Erinnerung bemühen. Und da bemüht sich halt nicht viel. Zuerst mal musste ich Frau und Kinder zum Bahnhof bringen.
Danach hab ich – glaub ich – First Class gespielt. Hans-im-Glück-Spiele sind eigentlich immer gut und auch ihr neuestes Spiel ist wieder Klasse.
Anschliessend, endlich, ging es wieder auf nach Andor. Teil 3 „Die letzte Hoffnung“ ist erschienen und will bewältigt werden. Wir haben uns an Legende 11 gemacht und bewältigt. Knapp war es nicht aber ich vermute jetzt einfach mal, dass ein Neuling hier grandios scheitern würde. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne und ich bewundere auch diesmal wieder wie perfekt das wieder funktioniert. Es wird immer knapp, es ist immer spannend. Ich oute mich wieder mal: ich bin ein Andor-Fanboy.
Zur Überbrückung wurde wieder mal gekribbelt mit Kribbeln bevor es am Abend dann an die T.I.M.E Stories ging. Bei T.I.M.E Stories hatten wir letztes Jahr schon mal einen Durchgang gemacht. Das war aber gegen Ende der Woche, spätabends und wir waren alle nicht mehr recht fit. Es hat uns nicht begeistert. Interessiert wie es weitergeht hat es mich aber schon und deshalb hab es mir dann doch noch gekauft. Und so sind dann Wolf, Uwe, Philippe und ich doch wieder in die Nervenheilanstalt im Jahre 1921 zurückgekehrt. Für alle, die nichts vom Spiel wissen: Es gibt eine Story voller Rätsel und Aufgaben. Wenn man nach mehreren Durchgängen des Rätsels Lösung gefunden hat, dann kann man das Spiel nicht nochmal spielen. Dafür gibt es dann neue Fälle zu kaufen. Dieses Jahr waren wir fit und motiviert wie… naja, jedenfalls waren wir fit und motiviert. Und sind gescheitert. Und gescheitert. Und gescheitert. Wir haben dann am nächsten Tag noch mehr Durchgänge gemacht und waren uns irgendwann sicher, dass es mit der verfügbaren Zeit gar nicht machbar ist. Es hat uns zunehmend genervt. Als wir dann aufgegeben haben, haben wir eine bisher übersehene Karte entdeckt. Mit der hätten wir nach dem zweiten Durchgang einfach beliebig viel Zeit bekommen. Super, danke fürs Gespräch. Ich war ziemlich angepisst zu diesem Zeitpunkt. Irgendwann schnapp ich mir das Spiel dann nochmal und spiel es alleine in aller Ruhe ohne auf irgendwelche Zeitmarker zu achten. Und wenn ich Rätseln will, dann nur noch Exit-Spiele. Die sind besser.

Dienstag
Start in den Tag mit einem Tichu mit Booster-Karten. Die sind jetzt neu und ich hatte das gar nicht mitbekommen. Die sind aber lustig. Ich hab mit Joe von Abacus gegen Birgit und Nicola gespielt und immerhin sind wir über 500 Punkte gekommen.
Danach war Legende 12 in Andor fällig und wurde bewältigt auch wenn es zwischendurch zappenduster für uns aussah. Leider ist das Dreamteam Karin, Wolf und Locke dann für den Rest der Woche nicht mehr dazu gekommen weitere Legenden zu meistern.
Was nach dem Abendessen dran war, das weiss ich nicht mehr. Foto vergessen. Meine nächste Erinnerung (Foto) ist dann Time’s up! Das haben wir sogar an mehreren Abenden gespielt, wenn auch nicht so oft wie in den letzten Jahren. Time’s up gehört zum Tagesabschluss im Sauerland einfach dazu. Zweimal haben wir die Personenvariante gespielt und einmal Time’s up mit Filmtiteln.
Es war dann aber noch gar nicht Tagesabschluss. Wir haben dann noch Arboretum gespielt, Bäumchen pflanzen mit Puzzle-Charakter. Das ging so gemütlich zu, ich weiss nicht ob es entspannt oder langweilig war.
Als richtigen Abschluss des Dienstags gab es dann Nightmarium. MixMax für Grosse. Taugen tut das nix, aber auch gar nix.

Mittwoch
Raptor – Das ist für mich vielleicht DIE Entdeckung dieser Woche. Ein unsymetrisches Zweierspiel, der eine spielt eine besorgte Dinosaurier-Mama mit fünf zuckersüssen Kindern. Der andere Spieler spielt eine Truppe forscher Forscher, die gerne lustige Dinosaurier-Experimente machen würden. Jeder Spieler hat verschiedene Möglichkeiten. Ich finde das sowas von genial und atmosphärisch. Das rockt.
Und dann war mal wieder Zeit für was Altes: Betrayal at house on the hill. Wir gehen in ein Haus (auf dem Hügel), erforschen es und irgendwann ist dann der Zeitpunkt, dass der Horror beginnt. Meistens wird einer aus der Gruppe böööööse. Bei uns war es Uwe. Der Wechsel war schon sehr früh im Spiel weil ich der grosse Würfelmeister bin. Das war dann aber eigentlich total gut für uns weil Uwe dann sein Ziel erst suchen musste. Dumm nur, dass der erste erforschte Raum schon das Ziel war und so hat er ruckizucki gewonnen.
Dynasties – Noch ein neues Spiel von Hans-im-Glück. Das gibt es schon ein paar Monate und die Bewertungen waren ziemlich mittelmässig. Uns hat es aber gut gefallen. Wer gerne und oft heiratet, der sollte das mal spielen ;-)
Das Grimoire des Wahnsinns – Auch ein interessantes Spiel. Kooperativ, da kann ich ja fast schon sicher sein, dass es mir gefällt. Wie immer zuerst der Klassiker: welche Schwierigkeitsstufe? Nix Einsteiger, wir sind doch Profis. Nur um dann grandios zu scheitern. Passiert uns doch jedes mal. Grössenwahn nennt man das wohl. Würde ich gerne wieder spielen, das hat Potential.
An dem Tag hab ich – glaub ich – auch nochmal First Class und noch eine Partie Raptor gespielt aber nix genaues weiss ich nicht mehr. Ich hab bestimmt auch noch andere Spiele gemacht, die aber total vergessen gingen. Ach ja, nochmal ein Tichu hab ich gespielt, wieder gegen Birgit und Nicola, diesmal mit Wolf an meiner Seite (später von Lerche unterstützt). Dieses Tichu wird jedes Jahr so gespielt und in all den Jahren haben wir nur 1x gewonnen. Diesmal waren wir von einem Sieg meilenweit entfernt.

An den Freitag kann ich mich auf jeden Fall noch gut erinnern. Geplant war seit Tagen ein Axis & Allies, ein Klassiker, lange nicht mehr gespielt. Das hatten wir in der Woche schon mehrmals verschoben, nun sollte es endlich stattfinden. Nachdem die Mitspieler aber nicht recht aus den Federn kamen hab ich mit Bulli erst mal ein Kampf um den Olymp gespielt. Das ist das neue aus der Zweier-Reihe von Lookout. Hat mir gut gefallen. Allerdings hab ich so schnell verloren, dass ich gar keine abschliessende Meinung dazu haben kann.
Da die Mitspieler zwar langsam eintrafen aber tatsächlich auch noch frühstücken wollten haben Bulli und ich dann ein schnelles Agricola gespielt, das ich -natürlich- verloren habe.
Dann direkt weiter zum Axis & Allies. Normalerweise spielt man das zu fünft an einem Spielbrett. Bei uns hatten die beiden Achsenmächte ein Spielbrett und die drei Allierten ihr eigenes. Das sind Hausregeln. Man sieht also nicht, was die anderen machen bis man aufeinander trifft. Sehr spassig. Und wir haben sogar gewonnen. Nachdem ich mit den Engländern Indien verloren hatte wollte ich eigentlich schon aufgeben. Dann haben wir auf alles oder nichts gesetzt und Japan angegriffen. Was soll ich sagen: es hat geklappt und die Achse hat kapituliert. HA!
Gleich weiter zum nächsten Termin. Es sollte endlich Terraforming Mars gespielt werden. Das war wahrscheinlich das meistgespielte Spiel dieses Jahr im Hotel. Wir konnten den Hype dann aber nicht nachvollziehen. Sicherlich kein schlechtes Spiel aber jeder wurschtelt so vor sich hin, Interaktion gibt es nur sehr indirekt. Mich hat es also eher enttäuscht.
Vom Frühstück bis zum Abendessen ohne Unterbrechung durchgespielt, da war dann anschliessend nur noch Platz für leichtes Zeug. Wie zum Beispiel für Diamant. Ein altes Spiel, neu herausgebracht. Immer noch nett und gut zu spielen.
Hilfe Hai! rufen alle und schwimmen so schnell sie können. Dem hintersten beisst der Hai dann einen Arm oder Bein nach dem anderen aus. Wer nix mehr davon hat schwimmt nur noch schlecht und hat verloren. Ein spassiger Absacker für ein paar Minuten.
Happy Salmon – yeah, damit hat man Spass. Für ca. 40 bis 50 Sekunden, dann legt man es wieder weg.
Krazy Wordz als letztes Spiel des Tages. Hmm, irgendwann vorher hatten wir das auch schon mal gespielt. Egal, jedes Mal war es jedenfalls wieder klasse. Wir haben natürlich die Erwachsenen-Version gespielt. Es gibt immer wieder erinnerungswürdige Ergebnisse. Mir wird wohl mein schöner „Fikbod“ bleiben. Ich war mir sicher, die ultimative Antwort auf „Anderer Begriff für Unterleib“ zu haben. Allerdings lag gleichzeitig dann noch „Was sich Frauen wünschen“ aus. Tja, passt auch.
Ach ja, dann haben wir für Eggertspiele noch einen Prototypen testen dürfen. Vom bekannten Autor Michael Kiesling. Der Autor war auch persönlich da. Ein sehr gutes Spiel, das da kommen wird. Allerdings ein 1-Tatzen-Spiel, eher was für die Familie.
 
Dann war es plötzlich auch schon wieder Samstag und somit Zeit abzureisen. Ohne Abschlussspiel geht das aber natürlich nicht und deshalb gab es nochmal ein Tichu Booster. Diesmal ich mit Dirk gegen Birgit und Lerche. Eigentlich hätte ich aber auch gleich losfahren können. Wäre wohl besser gewesen. Dirk und ich haben ganz entspannt mit 1000 zu 0 verloren. Dann weiss man, dass es Zeit ist zu gehen.

Die Spielewoche war auch dieses Jahr wieder fantastisch – wenn man gerne spielt. Es gäbe noch so einige schöne Erlebnisse zu berichten aber der Post ist ja auch so schon „etwas“ lang geworden. Ich freu mich jetzt schon auf Sauerland 2017!!!

Mittwoch, 9. November 2016

Spielabend 9. November – Der Einstieg in die 5-Gurken-Evolution

Was will uns der Autor mit dieser Überschrift sagen? Easy. Am gestrigen Spielabend haben wir Fünf Gurken und Evolution – Der Einstieg gespielt. Zwei eher kleine Spiele aber wir sind halt nicht so schnell – dafür wird mehr geredet.

Also angefangen haben wir mit den Fünf Gurken vom 2F-Verlag. Wir, das sind die 20ers samt Kindern und Petra. Wenn Petra zum Spielabend kommt, dann müssen die Fünf Gurken auf den Tisch. Das ist Tradition. Nicht, weil ihr das Spiel so gut gefällt sondern weil sie so schlecht darin ist. Gestern hat sie sich aber ganz wacker gehalten und ist erst als drittes ausgeschieden. Das Endspiel Vater gegen Tochter hat dann Michelle für sich entschieden. Fünf Gurken ist ein supereinfaches Kartenspiel mit superwenig Einfluss aufs Spielgeschehen. Der absolute No-Brainer. Und trotzdem mögen wir es. Nix studieren, drauf los spielen, jubeln, fluchen, lachen. Der ideale Absacker, bei uns halt gleich zu Beginn des Abends. Dann ab mit den Kindern ins Bett und den harten Stoff spielen.

Harten Stoff? Nö, nicht mit Petra, die mag es lieber locker-luftig. Und da wir uns am Geschmack unserer Gäste orientieren bleibt der Niveau auf… sagen wir mal „nicht schwer“. Von der Messe hab ich noch Evolution – Der Einstieg von Schmidt-Spiele. Das ist der kleine Ableger vom grossen Spiel Evolution (mit ohne Der Einstieg). Das Grosse hab ich leider nie gespielt, jetzt wollte ich wenigstens mal das Kleine ausprobieren. Wenn ich mir allerdings anschaue, worum es bei den beiden Spielen geht ist das eigentlich identisch. Vielleicht kann mir jemand der beide Spiele kennt mal einen Kommentar schreiben, wo der Unterschied ist. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Kommentare liebe?

Bei Evolution geht es um Tierarten zu Urzeiten. Neue Tierarten kommen, können sich nicht durchsetzen, verschwinden wieder. Andere halten länger durch, weil sie irgendwelche tollen Tricks beherrschen. Hier läuft das so ab: bin ich am Zug zieh ich drei Karten und ausserdem krieg ich noch eine neue Tierart. Das ist einfach die Rückseite einer Karte, alle gleich. Zu Beginn ist jede Tierart erst mal Pflanzenfresser und jedes Tierchen will am Ende meines Zuges was zu futtern sonst verhungert es beleidigt. Essen gibt es am Wasserloch aber nicht sehr viel. Man könnte auch sagen: bescheiden wenig. Jeder Spieler  legt in seinem Zug gerade mal Futter für zwei Tiere ins Wasserloch. Wie werden die Tierchen mehr? Indem ich einfach eine Karte aus meiner Hand mit der Rückseite vor mir auslege. Entweder also nochmal neue Tierart oder zu einer bestehenden Tierart, die sich dadurch vermehrt (also meine Art mich zu vermehren macht da mehr Spass). Tja, das würde bedeuten, jeder Spieler hat zwei Tiere, der Rest verhungert eh. Laaaaangweilig. Deswegen gibt es ja auch die Vorderseite der Karten und davon gibt es zehn verschiedene . Da kann ich einer Tierart z.B. einen langen Hals verpassen, damit holt sie sich Nahrung für drei Tiere direkt von den Bäumen und erst dann vom Wasserloch. Sehr praktisch. Ja und dann gibt’s noch die Anti-Vegetarier-Karte. Ich mutiere eine Tierart zum Fleischfresser und esse mein Gemüse nicht mehr sondern liebe die Dinos der anderen Spieler. Ist auch viel nahrhafter. Dagegen gibt es dann Verteidigungskarten. Mein hungriger Fleischfresser guckt bloss blöd, wenn die anderen Tierarten plötzlich fliegen können und ihm von oben die Zunge rausstrecken. Das vergeht denen aber, wenn ich meinem Tyrannosaurus Walter auch die Eigenschaft Fliegen verpasse. 

Jede Tierart kann drei Eigenschaften annehmen (z.B. Nachtaktiv, Fettschicht, Aasfresser,…). Überleben tun die meisten Arten trotzdem nie lange, es ist ein kommen und gehen der Arten. Es geht aber auch nicht darum die prachtvollste Art zu entwickeln sondern wir suchen nur den schnellen Erfolg. Jede Nahrung, die meine Tiere am Ende des Zuges essen ist ein Siegpunkt für mich. Ist der Stapel durch gewinnt diejenige mit den meisten Siegpunkten, im gestrigen Fall Petra. Ein schnelles, lockeres Spielchen wenn man mal verstanden hat wie die Spielmechanik so funktioniert. Damit taten sich die Damen ein bisschen schwer. Ich hab ihnen dann mal gezeigt, wie man so richtig frisst (das kann ich). Sie haben mich dann so gut kopiert, dass ich zuletzt Letzter wurde.

Gegen die Tochter verloren, beim anderen Spiel Letzter. Ich glaub ich brauch mehr Training. Und das kommt ja jetzt. Am Freitag geht es auf in die Spielferien. Zehn Tage lang spielen, spielen, spielen. Dazu noch zu viel Essen und zu wenig schlafen. Wer mehr wissen will der gucke auf meinen Post vom letzten November, denn diese Ferien mache ich seit mehr als 20 Jahren. Meine fünfte Jahreszeit. Deswegen gibt es nächste Woche auch keinen Spielabend – für euch. Für mich natürlich schon ;-)

Mittwoch, 2. November 2016

Spielabend 1. November – Great Western Trail

Feiertage sind schön, da hat man Zeit. Hmm, anscheinend nicht alle, denn zum Spielabend kamen keine Gäste. Normalerweise haben wir dann früher angefangen und mit den Kindern was gespielt. Gestern Abend haben wir auch früher angefangen aber mit ohne Kinder. Zum Spiel des Abends hatten wir nämlich Great Western Trail auserkoren und dat is nix für Kinners, dat is wat für die Grossen. 


Great Western Trail ist die grosse Neuheit von Eggertspiele und ist ein 4-Tatzen-Spiel, das ist ihre höchste Niveaukategorie. Der Autor ist Alexander Pfister und der Kerl hat wirklich einen Lauf. Mombasa ist ja von ihm oder auch Port Royal oder Broom Service. Lauter schöne Spiele (und das von einem Österreicher). 

Zuerst ein kleiner Sprung in die nahe Vergangenheit. Am Samstag war ich an der Spielenacht in Roggwil und hab dort auch schon Great Western Trail gespielt. Wir waren zu viert und weil wir eine kleine Regel übersehen haben ging das Spiel um einiges länger als normal. Nachdem ich eine Stunde lang die Regeln erklärt hatte brauchten wir für das Spiel dann satte vier Stunden. Aaaaaber… es hat niemand gestört. Das Spiel hat allen so gut gefallen, dass es niemand gestört hat, dass es so lang ging. Ich hatte natürlich als Erklärbär einen klaren Vorteil – deshalb wurde ich dann auch Letzter.

Zurück zu gestern Abend. Um sieben hab ich angefangen die Regeln zu erklären. Esther begreift sie schnell und will sogar, dass ich schneller erkläre. Der Grundmechanismus ist ja auch sooo simpel. Mit dem Cowboy ziehen, die Aktionen des Zielfeldes machen, Karten nachziehen und schon ist der Zug fertig. Voll easy. Und dann kommen die Kleinigkeiten und die Erklärung der Aktionen. Und plötzlich ist es acht als wir mit dem spielen anfangen. 

Zu zweit sind wir natürlich viel schneller durch aber knappe drei Stunden sind es dann doch wieder. Wir brauchen aber immer länger als die angegebene Spielzeit auf der Schachtel, daran haben wir uns schon gewöhnt. Esther ist begeistert vom Spiel, es ist genau nach ihrem Geschmack. Am Ende langt es dann für einen Sieg für mich aber ich hatte ja Erfahrungsvorsprung. 

Worum geht’s eigentlich? Wir laufen mit unserer Cowboyfigur eine Strecke von Texas nach Kansas City ab. Der Cowboy hat Rinder in Form von Karten dabei. In Kansas City werden die Viecher dann auf die Eisenbahn verladen und ich Richtung Westen transportiert. Auf dem Weg von Texas nach Kansas liegen Gebäudeplättchen auf denen wir Aktionen ausführen können. Mit diesen Aktionen können wir neue Gebäude bauen, Personal einstellen, Rinder kaufen, Eisenbahn bewegen und und und. Viele Sachen, die man machen kann und will. Siegpunkte gibt es erst ganz am Ende und natürlich für ganz viel verschiedene Sachen. Great Western Trail bietet sehr viel Raum um unterschiedliche Strategien auszuprobieren.

Ich bin begeistert vom Spiel – und wundere mich eigentlich fast ein bisschen drüber. Zuletzt hab ich ja öfters angemerkt, dass es mich langweilt, wenn es einfach nur drum geht, dass einer am Ende ein paar Siegpunkte mehr hat. Wenn es eigentlich keine schlechten Aktionen gibt sondern nur gute und bessere Aktionen. Wenn kaum Interaktion im Spiel ist und damit kaum Emotionen. All diese Sachen kann ich Great Western Trail vorwerfen. Es gefällt mir aber trotzdem, wahrscheinlich aufgrund der vielen Möglichkeiten, die es einem bietet. Auch allen anderen hat es bisher gefallen. Also: es ist gut!

Nächste Woche ist auch wieder Spielabend. Wenn es auch schön ist zu zweit zu spielen würden wir uns trotzdem über Gäste freuen.