Lebenszeichen vom lkW, juhe. Naja, wenn es was zu schreiben gibt, dann mach ich das ja auch gern. Und wenn ich Zeit habe. Zeit hab ich gerade, denn ich sitze fest. Als letzter Mohikaner auf einer Aussenstation. Nachdem dann alle anderen weggefahren sind und ich mich auch auf den Heimweg machen wollte war der Autoschlüssel weg. Den hat wohl einer der anderen eingesteckt. Heissa, da kommt Freude auf. Deswegen warte ich jetzt und hab Zeit zum Schreiben.
Gestern Abend war endlich mal wieder ein Spielabend. Mit
Betonung auf Endlich. Die Anmeldungen hielten sich in einem seeeehr
überschaubaren Rahmen, bis sich dann Karin doch noch erbarmt hat. Sie hatte ja
eigentlich gar keine Zeit, konnte aber ein bisschen Erholung beim Spielen gut
gebrauchen. Das ist doch mal eine richtig gute Einstellung. Als Belohnung durfte sie sich aussuchen, was gespielt wird.
Aus ihren Wünschen wurde letztendlich dann Village von eggertspiele auserwählt.
Aber nich einfach nur so Village mit ohne alles. Nein, wenn schon denn schon.
Village mit Village Inn und Village Port. Das volle Paket, die pralle Packung.
Da ist es dann gar nicht so verkehrt, wenn man nur zu dritt ist, denn sonst
dauert das Ganze dann für einen Mittwochabend doch etwas zu lange. Wir waren
auch ein ganzes Weilchen beschäftigt aber in dieser Zeit waren wir prächtig
unterhalten. Village ist immer noch ein geniales Spiel. Es war ja vor ein paar
Jahren auch hochverdientes Kennerspiel des Jahres. Am Ende hat der lkW mit
einem gesunden Vorsprung gewonnen.
Da der Schlüssel immer noch auf sich warten lässt kann ich
ja was zum Spiel schreiben. Ich hab ja Zeit. Und Hunger.
Bei Village zeigt der Spielplan ein schönes Dorf (aaaaah,
daher der Name des Spiels). Im Dorf gibt es verschiedene Bereiche, z.B. die
Kirche, der Handwerkerhof, der Markt oder das Rathaus. Einen Bereich gibt es
auch, wenn man den Fuss mal vor das Dorftor setzen will und auf die Reise gehen
will. In den Bereichen werden zu Beginn jeder Runde verschiedenfarbige
Steinchen verteilt. Dann geht es reihum. Wer am Zug ist, der nimmt eins der
Steinchen und darf dafür eine Aktion ausführen, die zu dem jeweiligen Bereich
gehört. Im Handwerkerhof werden Waren oder Tiere angeschafft, die man für
verschiedene Sachen braucht oder die man am Markt verkauft. Reisen bringt auch
Siegpunkte und wenn man ein Steinchen vom Heiratsfeld nimmt gibt’s Nachwuchs (also
meine Methode gefällt mir da besser). Den Nachwuchs braucht man, denn hier
kommt das ganz spezielle Element von Village zum tragen. Viele Aktionen kosten
Zeit. Immer wenn eine gewisse Menge Zeit verbraucht wurde stirbt ein
Familienmitglied der ältesten Generation. Das ist hier aber gar nicht so
traurig und oft wird richtig gepushed um möglichst schnell mal die erste
Generation über den Jordan zu bringen. Denn für die ersten Dahingeschiedenen
aus jedem Bereich gibt es einen Platz in der Dorfchronik und damit können viele
Punkte gemacht werden.
Inzwischen bin ich übrigens nicht mehr hungrig. Daheim bin
ich allerdings leider auch nicht. Ich bin ins nächste Dorf gelaufen und
übernachte im Hotel. Bin ja mal schwer gespannt, ob und wann der Schlüssel
auftaucht. Bestimmt fünf Minuten nachdem mir mein Kollege den Ersatzschlüssel
bringen wird…
Unvorbereitet im Hotelzimmer mit nothing to do, da schreib
ich doch noch ein bisschen weiter. Bei Village endet eine Runde, wenn alle Steinchen
vom Brett genommen wurden. Ist ein Bereich schon leer, stehen die Aktionen auch
nicht mehr zur Verfügung, was ziemlich blöd sein kann. Aber neue Runde, neue
Steinchen. Es gibt immer was zu tun und auch wenn man siegpunktmässig abgeschlagen
ist hat man trotzdem die gleichen Möglichkeiten wie der Führende. Obwohl man
viele Möglichkeiten hat, spielt sich Village trotzdem locker. Apropos viele
Möglichkeiten. Die werden durch die Erweiterungen natürlich nicht geringer, im
Gegenteil. Bei Village Inn macht ein Pub im Dorf auf und im Handwerkerhof eine
Brauerei. Also geht’s auf, Bier besorgen und dann ab in den Pub. Hmm? Irgendwas
stimmt jetzt da nicht… Bier in den Pub bringen. Wär doch mal ein ganz ein neuer
Slogan für eine Kneipe: „Bring your own beer!“. Mit Bier und Geld kann man sich
auf jeden Fall viele Gäste für die
persönlichen Zwecke anheuert. Entweder gibt es tolle Sonderaktionen oder
Siegpunkte zu holen.
Bei der Seefahrer-Erweiterung Village Port wird auf dem
Spielplan der Teil überdeckt auf dem man
reisen ging. Das neue Teil zeigt Wasser und Inseln. Ist da der
Meeresspiegel schon so angestiegen, dass wir das Meer jetzt plötzlich vor der
Haustüre haben? Jedenfalls fahren wir jetzt plötzlich Schiffchen statt
Planwagen und wollen auf den Inseln Ware liefern und abholen, Schätze bergen
und Missionare absetzen. Die Möglichkeiten sind hier deutlich grösser als beim
normalen Reisebereich. Ausserdem kriegt jeder noch zwei Karten mit geheimen
Aufgaben, die bei Erfüllung auch nochmals Siegpunkte bringen.
Beide Erweiterungen sind kein Muss. Village ist auch ohne
sie genial. Die Erweiterungen fügen sich aber perfekt ins gewohnte Spiel ein
und bringen neue Varianten, die wir zwar nicht vermisst haben, die wir aber
mögen, wenn sie da sind.
Lange Rede, kurzer Sinn: I love Village – aber das hat man
wohl vorher schon gemerkt.
Zuletzt noch der Hinweis, dass auch nächste Woche wieder
gespielt wird. Wie immer freuen wir uns über jeden Gast also anmelden,
anmelden, anmelden:
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