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Donnerstag, 14. Januar 2016

Spielabend 13. Januar - Pandemie weil Walter allein zu Haus

Tja, die Premiere des Mittwoch-Spielabends war dann nicht der ganz grosse Erfolg. Walter allein zu Haus. Vielleicht lag es auch an der Wahl Dienstag oder Mittwoch. Damit waren einige vielleicht überfordert ;-)

Egal, ab jetzt gilt der Mittwoch und somit hier grad mal die Möglichkeit sich für den nächsten Spielabend anzumelden:


Gebt doch mal euren Kommentar dazu ab, was ihr zum Spielabend am Mittwoch meint. Ich freu mich immer über jeden Kommentar. 

Gestern Abend machte ich aus der Situation das Beste und spielte allein Pandemic Legacy, wieder mal. Und zwar diesmal den August. Hmm? Hä? August? Tja, wie schreib ich jetzt was über das Spiel ohne zu viel zu verraten? Ich mach das jetzt mal zweigeteilt. Erst mal Infos über das normale Spiel Pandemie, dann Infos zum Konzept von Pandemic Legacy. Dann mach ich eine kleine Lücke, schreib ganz gross SPOILER und schreib dann über meine Spielerfahrungen. Wer das Spiel irgendwann selber mal spielen möchte sollte diesen Teil dann NICHT lesen.

Fang ich also los mit Pandemie. Das Spiel kam 2008 raus. Es ist ein kooperatives Spiel, d.h. alle Spieler spielen zusammen gegen die Spielmechanik. Der Spielplan zeigt die Weltkarte mit grossen Städten, die miteinander verbunden sind. Seuchenmässig wird die Welt in vier Gebiete aufgeteilt. In Nordamerika und Europa breitet sich die blaue Seuche aus, Südamerika und Afrika werden von der gelben Seuche heimgesucht, rot herrscht in Fernost und Australien und das gute Schwarze wütet in Asien. Auf reale Namen wie Sars, Aids oder Ebola wurde verzichtet.

Die Spieler übernehmen jeweils einen Charakter mit Sonderfähigkeit und müssen probieren, die Ausbreitung der Seuchen einzudämmen und gleichzeitig Gegenmittel dazu zu entdecken. Dazu müssen sie sehr gut zusammenarbeiten, denn es gibt viele Möglichkeiten zu verlieren:
Eine Seuchenart hat sich so ausgebreitet, dass keine Markierungssteine mehr dafür da sind - Verloren
Der Spielkartenstapel ist aufgebraucht - Verloren
Es hat zuviele Ausbrüche der Seuchen gegeben - Verloren

Was sind Ausbrüche und wie breiten sich die Seuchen überhaupt aus?
Es gibt einen Kartenstapel, auf jeder Karte eine Stadt. Nach jedem Zug eines Spielers werden anfangs zwei, später mehr, Karten aufgedeckt. In die betroffene Stadt kommt ein Steinchen. Drei haben Platz. Käme ein vierter dazu gibt es stattdessen einen Ausbruch und es werden Steinchen in alle anliegenden Städte gelegt was wiederrum neue Ausbrüche bringen kann. Da können Kettenreaktionen der ganz bösen Art entstehen. Also was dagegen tun, und zwar wir.

Jeder Spieler hat in seinem Zug vier Aktionspunkte. Damit kann er vor allem zu Krisenherden reisen und die Seuche bekämpfen (ein Steinchen entfernen). Man kann ausserdem noch Wissen mit anderen Spielern austauschen, Forschungslabore bauen und Heilmittel entdecken aber die meiste Zeit ist man am reisen und bekämpfen. Danach zieht man zwei neue Karten, mit denen schneller gereist werden kann aber die vor allem nötig sind um die Heilmittel zu entdecken. In dem Stapel befinden sich dann auch noch fünf Epidemi-Karten. Wird eine gezogen ist die Kacke am dampfen. Das ist nämlich der geniale wie fiese Kniff an der Sache. Da hat man einen grossen Stapel mit Karten von vielen verschiedenen Städten auf der ganzen Welt. Es kommt aber nur ein kleiner Teil davon zum Einsatz. Wenn eine Epidemie-Karte gezogen wird nimmt man den Ablagestapel d.h. die Karten, bei denen bisher Seuchenwürfel gelegt wurden, mischt ihn und legt ihn wieder oben auf den Stapel drauf. Also kommen genau die selben Städte wieder dran, nur in unbekannter Reihenfolge.

Gibt's denn auch eine Möglichkeit zum gewinnen des Spiels? Klar - eine! Nämlich für alle vier Seuchen die Gegenmittel entdecken. Dazu muss ein Spieler fünf Karten dieser Farbe haben. Da hat man entweder verdammt viel Glück beim Kartenziehen oder muss mit den anderen tauschen. Die tauschen ja gerne die Regeln machen das verdammt schwierig, denn es müssen sich beide an dem Ort befinden, der auf der Karte angegeben ist. Dorthin reisen kostet Zeit und die ist knapp, denn der Stapel geht sehr schnell zu Ende und die Seuchen warten auch nicht auf uns.

Ich kann mich noch gut an meine erste Partie Pandemie erinnern, damals im Sauerland zusammen mit erfahrenen Spielern. Die Regel sagt, dass man als Anfänger nur drei Epidemie-Karten nehmen soll, das normale Spiel dann vier und die harte Version fünf davon enthält. Wir haben ganz selbstbewusst vier Karten genommen, weil wir sind ja schliesslich Profis. Wow, sind wir ratzfatz abgekackt :-)

Das ist also das normale Pandemie. Inzwischen gibt es dazu jede Menge Erweiterungen und es gibt sogar ein Würfelspiel dazu und eine Variante bei der man die Viren spielen darf.

Nu aber zu Pandemic Legacy. Das ist ein ganz eigenständiges Spiel aber mit einem ganz besonderen Etwas. Wir verändern nämlich das Spiel dauerhaft. Wir spielen eine Geschichte, die über 12 Monate geht. Für jeden Monat haben wir maximal zwei Versuche. Sind beide gescheitert, geht die Geschichte trotzdem weiter. Man spielt also maximal 24 Partien. In den Partien zerreisst man Karten, beschreibt Karten, beklebt den Spielplan usw. Das Spiel wird sozusagen zu einer personalisierten Version. Man kann das jetzt als Geldmacherei bezeichnen aber welches meiner anderen Spiele hab ich öfters als 10x auf dem Tisch gehabt? Ich finde das Spiel absolute Klasse.

Die erste Partie (Januar) fängt noch fast ganz normal an wie ein gewöhnliches Pandemie. Aber schon nach kurzer Zeit ändert sich das und das ist der Teil, der nicht verraten werden sollte.

Ich schreibe jetzt dann also was ich bisher so erlebt habe. Wer vorhat, das Spiel irgendwann selber zu spielen sollte deshalb hier aufhören zu lesen.

**** SPOILER ****

Wie gesagt, der Anfang ist ganz normal. Nur eine Sonderregel hat man von Anfang an. Ausbrüche destabilisieren Städte. Früher war es ja völlig egal. Jetzt wird eine Stadt mit einem Marker als "instabil" gekennzeichnet wenn das erste Mal dort ein Ausbruch passiert. Beim zweiten und dritten Ausbruch wird die Stadt "in Aufruhr". Dann kann man dorthin nicht mehr fliegen und Forschungszentren sind zerstört. Stufe 4 macht es dann schon aufwendig in diese "untergehende" Stadt zu reisen und bei Stufe 5 wird es erwartungsgemäss nicht leichter.

Mitten in der Januarpartie dann das erste Update. Eine der Seuchen ist schwer behandelbar und es braucht nun zwei Aktionen um einen einzigen Würfel zu entfernen. Und welche Seuche ist es? Gemeinerweise muss man die nehmen von der zu diesem Zeitpunkt am meisten Würfel auf dem Brett sind. Bei mir waren das die Schwarzen.

Im Februar wird es dann schlimmer. Die schwarze Seuche kann überhaupt nicht mehr behandelt werden. Was mal da ist, ist da. Dafür bekommt man eine neue Aktionsmöglichkeit, nämlich Städte unter Quarantäne zu stellen. Schön aber aufwendig. Helfen kann einem dabei noch die Quarantäne-Spezialistin, ein nun neu verfügbarer Charakter.

Am Ende jedes Spiels dürfen wir aus einer Fülle von Möglichkeiten zwei Verbesserungen aussuchen. Neue Spezialfähigkeiten für einen Charakter, neue Aktionskarten, Forschungszentren, die von Anfang an auf dem Plan stehen und und und. Ach ja, seit Februar gibt es dann auch noch Militärbasen zwischen denen man hin und herreisen kann. Charaktäre können nun aber auch Narben erhalten wenn sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Dann kann man sich eine dauerhafte Einschränkung aussuchen. Bei der dritten Narbe stirbt der Charakter und das bedeutet hier nicht "raus bis zum nächsten Spiel" sondern "zerreise die Karte".

Im weiteren Verlauf mutiert die Seuche weiter und macht die Leute (Würfel) dort zu Zombies äh, hier heissen sie "Erloschene". Die kriegt man auch (kaum) weg und man will auch nicht am Beginn seines Zuges mit ihnen im gleichen Feld stehen sonst gibt es eine Narbe. Dafür kann man nun auch Strassensperren errichten. Leider schränken die nicht nur die Erloschenen ein sondern macht es uns auch schwerer zu reisen.

Später kommt als neue Aktion die Suche dazu. Wir müssen neue Charaktäre finden, die uns von dann an unterstützen. Leider ist die Suche sehr unter Zeitdruck und wie gesagt, Zeit hat man nun wirklich nicht gerade im Überfluss.

Gestern habe ich den August gespielt. Als neue Aufgabe musste ich da einen Immunologen suchen. Verfügbare Zeit nur bis zur dritten Epidemie-Karte - also wenig. Ziemlich dumm, wenn man dann keine schwarzen Karten zieht, die man zur Suche braucht. Den Monat hab ich aber erfolgreich beenden können. Geht die Suche halt im September weiter.

Es ist nicht sehr viel was sich von Spiel zu Spiel ändert aber doch soviel, dass sich immer wieder neue Motivation findet. Ich kann es kaum erwarten weiterzuspielen. So gepackt hat mich schon lange keine Spiel mehr. Hätte ich mehr Zeit würde ich es mir sofort nochmals kaufen sobald ich durch bin und das ganze nochmals durchspielen. Aber da warten noch einige andere Kandidaten im Regal, die auch beachtet werden wollen... Immer das selbe Problem :-(

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